Mit geringem Verbrauch und wenig PS kommt der "Loremo" dennoch auf 160 km/h.

Foto: Loremo AG/TMW

Ottfried "Bulle von Tölz" Fischer mimt für ein Video den autofanatischen Mechaniker und schlägt vor, dass sich Fußgänger in Fußgängerzonen und Radfahrer in Radfahrerzonen bewegen sollen - Hauptsache, die Straßen bleiben für die Autos reserviert.

Ein paar Meter weiter wird auf einem anderen Bildschirm eine Umfrage unter SUV-Fahrern gezeigt. Was sie denn dazu bewege, so ein großes Auto zu fahren, hat man gefragt. "Das Gefühl, oben zu sitzen", "die Kraft, die man spürt" und der "Spaßfaktor" werden genannt. Einer der Befragten gibt auch zu, dass der höhere Spritverbrauch der derzeit so angesagten Vehikel zu Umweltproblemen führen könnte, wenn jeder so ein Auto fahren würde. "Aber jeder kann sich das eh nicht leisten", ergänzt der Herr.

Neue Technik

Damit die Zukunft nicht ganz so aussieht, wie in der Satire des Schauspielers und damit hinkünftig nicht nur große, schwere Autos mit hohem Benzinverbrauch auf den Straßen unterwegs sind, zeigt das Technische Museum Wien in der Ausstellung "klimafreundlich mobil", wie es anders gehen könnte.

Gezeigt werden Fakten zur Mobilität; etwa, dass das österreichische Bahnnetz heute weniger Schienenstrecken besitzt als 1946, während das Autobahnnetz zugenommen hat. Oder dass jeder Europäer und jede Europäerin im Schnitt drei Wege pro Tag zurück legt und 70 Minuten pro Tag unterwegs ist. Diese Zahlen hätten sich seit Jahrzehnten nicht verändert, aber wir bewegen uns mit immer höherer Geschwindigkeit und immer weiter.

Ausgestellt sind Antriebe, mit denen die Fahrzeuge der Zukunft bewegt werden könnten - von Solar- und Elektromobilen bis Wasserstoffzellen und Biotreibstoffe. Dass auch mit herkömmlichen Motoren bei entsprechender Konstruktion der Fahrzeuge einiges erreicht werden kann, zeigt der mit Diesel betriebene Wagen der Marke "Loremo": Mit nur 25 PS kommt er bei nur zwei Liter Verbrauch auch auf 160 km/h.

Urlaub vom Auto

Technik ist aber nicht alles. Nachhaltige Mobilität hat auch mit dem Verhalten der Menschen zu tun. Wer nicht auf Auto verzichten kann oder will, lernt in der Ausstellung, wie man mit Sprit sparendem Fahren zehn bis 15 Prozent weniger Treibstoff verbraucht und dass durch die Beteiligung an Carsharing die Zahl der PKWs reduziert werden kann ("Benutzen statt Besitzen"). Immerhin gibt es in Österreich derzeit über vier Millionen PKW, täglich kommen 180 neue dazu - mehr als sieben in jeder Stunde.

Wer sich einmal Urlaub vom Auto gönnen möchte, kann eine der "Alpine Pearls" besuchen. Unter diesem Namen haben sich Gemeinden in den Alpenländern zusammengeschlossen, die ihren Gästen ein Mobilitätskonzept anbieten, das ein Erkunden der Gegend ohne eigenes Fahrzeug ermöglicht.

Dass Radfahren und Gehen immer noch die klimafreundlichsten und gesündesten Arten der Fortbewegung sind, klingt banal, wird in der Ausstellung aber nochmals betont. Die Ausstellung läuft noch bis 19. Oktober, im Herbst finden begleitend dazu Veranstaltungen statt.