Leiden/Niederlande – Weltweit forschen Wissenschaftler nach einer wirksamen Impfung gegen Krebs. Andreea Ioan-Facsinay vom Medizin-Zentrum der Universität Leiden rückt dem schwierigen Unterfangen einen Schritt näher. Ioan-Facsinay heftete Proteine von Tumorzellen an Antikörper und behandelte damit Immunzellen von Mäusen. Mit diesen Zellen wurde eine Vakzine entwickelt, die in Tierexperimenten Wirkung zeigte. Verlaufen weitere Forschungen erfolgreich, wird ein Impfstoff gegen Krebs – allerdings erst in zehn Jahren – realistisch.

Suche an verschiedenen Fronten

Nach Impfstoffen gegen Krebs wird an verschiedenen Fronten gesucht. Die Suche ist nicht einfach, da Krebszellen im Körper erzeugt werden und das Immunsystem diese entweder gar nicht oder zu spät erkennt. Ioan-Facsinay konnte dieses Problem im Prinzip für verschiedene Krebsformen lösen.

Immunreaktion bei Mäusen

Der Impfstoff löste bei Krebs-Mäusen eine Immunreaktion aus und bot auch bei gesunden Mäusen eine Schutzwirkung gegen Krebs. Daher könnte die Vakzine grundsätzlich sowohl zur Behandlung als auch zur Prävention eingesetzt werden, berichtet die Niederländische Organisation für wissenschaftliche Forschung NWO, die die Forschung finanzierte.

Ioan-Facsinay ist optimistisch, dass die Forschung zur Entwicklung einer Impfung gegen Krebs führt. Sie bleibt aber realistisch. Mit Experimenten an Menschen ist frühestens in zwei Jahren zu rechnen. Dann werde es noch weitere acht Jahre dauern, bis der Impfstoff auf dem Markt erhältlich ist. (pte)