Die Stiftung Lesen in Deutschland will das "schnellste Buch der Welt" herausbringen. "Von der Idee bis zum Verkauf sollen nur zwölf Stunden vergehen", sagte der Geschäftsführer der Stiftung, Heinrich Kreibich, am Dienstag in Mainz. Beteiligt sind etwa 40 Autoren. Sie erhalten zum Welttag des Buches am 23. April morgens um 7.45 Uhr ein Thema, über das sie schreiben sollen. Das Buch wird in Weilerswist bei Köln bis 19.00 Uhr gedruckt und dann mit dem Zug in zehn Städte gebracht, so dass es am gleichen Abend etwa in Frankfurt, Hamburg, Leipzig, Göttingen, München und Berlin erworben werden kann. Dort sind auch Lesungen geplant.

Zwei Stunden Zeit für die Autoren

"Wir wollen das Medium Buch mit ungewöhnlichen Mitteln ins öffentliche Bewusstsein rücken", betonte Kreibich. Die Autoren haben am Welttag des Buches zwei Stunden Zeit, ihre Gedanken zu formulieren und an Lektoren zu übermitteln. Danach werden die Texte in einer Auflage von 1000 Exemplaren gedruckt.

Während bis dahin moderne Technik zum Einsatz kommt, werden die Mitarbeiter des Verlags Landpresse die Druckwerke anschließend von Hand falzen, schneiden und binden. Am selben Abend will ein Mitarbeiter der Universität Marburg auch noch eine Rezension über das 96 Seiten starke Buch ins Internet stellen.

Die AutorInnen

Mit dabei sind unter anderem der ehemalige Mainzer Stadtschreiber Hanns-Josef Ortheil, der frühere DDR-Dissident Lutz Rathenow, der Zeichner und Dichter F.W. Bernstein, der Träger des Else-Lasker- Schüler-Dramatikerpreises, Steffen Kopetzky, und die Ostberliner Autorin Katrin Askan. Bücher, die nicht rechtzeitig fertig werden, sollen als "zweitschnellste Bücher" verkauft werden. (APA)