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Franco Sensi

Foto: Reuters/Pinto

Rom - Auf seinem Kreuzzug gegen das gesamte italienische Fußballsystem hat AS Roma-Präsident Franco Sensi jetzt auch Star-Schiedsrichter Pierluigi Collina ins Visier genommen. "Die alten Schiedsrichter müssen weg, auch Collina", wetterte der streitbare Vereinschef im italienischen Radio. Collina, der seit Jahren als bester Schiedsrichter der Welt gilt, soll - geht es nach Sensi - nach der laufenden Saison in Pension geschickt werden.

Die jungen Referees aus den unteren Ligen sollten die etablierten Schiedsrichter ersetzen, denen Sensi eine Bevorteilung der mächtigen Klubs Juventus Turin und AC Milan unterstellt. In einem Rundumschlag griff der Bauunternehmer erneut den italienischen Fußballverband (FIGC) und die Liga-Führung an. "FIGC-Präsident Franco Carraro ist drei oder vier Bossen hörig", klagte Sensi. Und polterte weiter: Liga-Präsident Adriano Galliani, der zugleich AC Milan-Vize-Präsident ist, "hätte schon nach sechs Monaten im Amt zurücktreten müssen".

Bis zum Sommer kündigte Sensi vollmundig Reformen an: "Wir werden alles reformieren, weil ich nicht länger einen Klub in diesem Umfeld führe." Er sieht seinen Verein seit Jahren von der Verbands- und Ligaführung sowie den Schiedsrichtern systematisch benachteiligt und unterstellt vor allem Rekordmeister Juve und Milan, den italienischen Fußball mit unsauberen Mitteln kontrollieren. Für seine heftigen Vorwürfe war Sensi bereits mehrfach vom Fußball-Verband bestraft worden. (APA/dpa)