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Salam Fayed

Foto: APA/EPA/Coffrini

London - Der palästinensische Finanzminister Salam Fayed hat dementiert, Interesse an dem neu zu schaffenden Posten eines Ministerpräsidenten zu haben. Er stehe für diese Funktion nicht zur Verfügung, sagte Fayed am Dienstag (heute) vor Journalisten in London, wo er an Verhandlungen zwischen Palästinensern, Israelis und internationalen Geberländern teilnimmt. Er wolle "kein Kandidat in irgendeinem Rahmen sein, der ohnehin gegen die höheren Interessen der Palästinenser verstößt (...), indem es um die Schwächung der Führung der palästinensischen Autorität geht, den gewählten Präsidenten Arafat", betonte Fayed.

Arafat hatte am vergangenen Freitag der Ernennung eines Ministerpräsidenten mit ausgedehnten Regierungsvollmachten zugestimmt. Als aussichtsreichste Kandidaten für das Amt gelten neben Fayed Parlamentspräsident Ahmed Korei (Abu Ala) und Arafats Stellvertreter Mahmud Abbas (Abu Mazen).

Fayed, der nach Angaben aus Regierungskreisen jüngst mit dem israelischen Ministerpräsident Ariel Sharon zusammengekommen war, gilt als kompetenter Finanzfachmann und reformorientierter Politiker. Er machte deutlich, dass die Palästinenser in den besetzten Gebieten nur mit internationaler Finanzhilfe überleben könnten. Ohne die Hilfe des Auslands werde man auch in den kommenden Monaten nicht in der Lage sein, die Gehälter von rund 120.000 Angestellten der Palästinensischen Nationalbehörde (PNA) zu zahlen. Von deren Einkommen aber hängt allein fast eine Million Menschen ab. (APA/Reuters)