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Irakische Frau mit "Taschen-Handgranate" nahe Bagdad

Reuters/FALEH KHEIBER

Kairo - Der irakische Außenminister Naji Sabri hat die arabischen Staaten aufgerufen, notfalls ihre "enormen Potenziale" gegen mögliche Angriffe auf ihr Territorium zu nutzen. Sabri, der sich zum Abschluss eines Sondertreffens der Außenminister der Mitgliedstaaten der Arabischen Liga am Sonntagabend in Kairo äußerte, legte nicht dar, was er mit den "Potenzialen" meinte. Die Außenminister sprachen sich bei ihrem Treffen gegen einen Krieg aus und riefen die Liga-Mitglieder auf, der US-Armee keine Einrichtungen auf ihrem Gebiet zur Verfügung zu stellen.

Den UNO-Inspektoren müsse genügend Zeit gegeben werden, um ihre Abrüstungs-Kontrollmission zu Ende führen zu können, heißt es in der Abschlusserklärung. Die Sicherheit und territoriale Einheit des Irak und Kuwaits müssten gewährleistet werden. Erstmals war auch die EU durch ihren Ratspräsidenten, den griechischen Außenminister Georgios Papandreou, bei der Eröffnungssitzung vertreten. Papandreou erklärte, die EU und die arabischen Staaten wollten eng zusammenarbeiten, um eine friedliche Lösung der Irak-Krise zu finden.

Auf einen Termin für einen Irak-Sondergipfel der Staats- und Regierungschefs der Liga konnten sich die Außenminister nicht einigen. Der ägyptische Außenminister Ahmed Maher erklärte, das Gipfeltreffen der 22 Mitgliedstaaten werde noch vor Ende des Monats stattfinden. Der Generalsekretär der Arabischen Liga, Amr Mussa, sagte, die Mitgliedstaaten wollten in den kommenden Tagen versuchen, sich auf ein Datum für den Sondergipfel zu einigen. Der libanesische Staatspräsident Emile Lahoud hatte in seiner Eigenschaft als amtierender Liga-Vorsitzender erklärt, jeder Angriff auf eines ihrer Mitglieder richte sich gegen die Arabische Liga in ihrer Gesamtheit. Lahoud, der im Jänner den irakischen Sondergesandten General Ali Hassan al Majid empfangen hatte, verwies auf die Beschlüsse des Beiruter Gipfels der Arabischen Liga vom März 2002.

Die Arabische Liga umfasst 22 Staaten, einschließlich des 1988 von der Palästinensischen Befreiungsorganisation (PLO) ausgerufenen Staates Palästina. (Die PLO war als solche bereits 1976 Vollmitglied der Liga geworden.) Zu den Gründungsmitgliedern der Liga - Ägypten, Irak, Jemen, Jordanien, Libanon, Saudiarabien und Syrien - kamen später Algerien, Sudan, Libyen, Marokko, Tunesien, Bahrain, Katar, Kuwait, Oman, die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE), Mauretanien, Somalia, Dschibuti (Djibouti) und die Komoren hinzu. Libyen hat seine Mitgliedschaft vorübergehend einseitig suspendiert. (APA)