Topmanager des weltgrößten Medienkonzerns AOL Time Warner haben darüber beraten, den Namensteil "AOL" aus dem Konzernnamen zu streichen, wie am Freitag aus mit der Sache vertrauten Kreisen verlautete. Konzernchef Richard Parsons hatte erklärt, das Unternehmen habe keinen solchen Plan. Analysten und einige Manager sprechen sich seit Monaten für eine Namensänderung aus, da die einst als Kronjuwel angesehene Online-Sparte "America Online" in jüngster Zeit die Konzernentwicklung belaste.

Zweitägiges Treffen

Bei einem zweitägigen Treffen von 150 AOL-Time-Warner-Managern in New York über Strategien zum Erreichen der diesjährigen Finanzziele sei auch der Konzernname diskutiert worden, hieß es in den Kreisen. In den vergangenen zwei Tagen habe Parsons die Manager "von der Front" zusammenbringen wollen, um Ansätze zur Ertragsverbesserung und zum Schuldenabbau zu besprechen, hieß es aus den Kreisen weiter. Dabei seien auch Fragen zum Verkauf von Beteiligungen zur Sprache gekommen.

Der Konzern war im Jahr 2000 aus der Fusion des Internetkonzerns America Online mit dem traditionellen Medienhaus Time Warner entstanden. Wegen des Wertverlustes der Sparten musste der Konzern für das vergangene Jahr einen Verlust von fast 100 Milliarden Dollar ausweisen.(APA/Reuters)