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Foto: Reuters/ MICHAEL DALDER

Wien - Der Verkehrsclub Österreich (VCÖ) will die Autofahrer, die in der Stadt Wien unterwegs sind, zur Kasse bitten. Diese "City-Maut" soll das Stauproblem entschärfen. Je nach Tageszeit soll es unterschiedliche Mauthöhen geben. Wer beispielsweise von Vösendorf nach Wien fährt, würde nach dem VCÖ-Modell zu Spitzenzeiten zwischen sieben und neun Uhr etwa drei Euro zahlen. Um 20 Uhr wäre die Fahrt gratis. Zahlen sollen die Autofahrer innerhalb des Gürtels und an den Stadteinfahrten.

Untersuchungen hätten gezeigt, sagt Wolfgang Rauh vom VCÖ, dass die jährlichen Stehzeiten in Wien im Durchschnitt 240 Stunden pro Person betragen würden. Die jährlichen Staukosten beliefen sich auf 1,84 Milliarden Euro pro Jahr. Wer beispielsweise ins Wiener Umland ziehe und nur noch mit dem Auto in die Arbeit nach Wien fahre, verursache Kosten von 1400 Euro pro Jahr.

Unterschiedlich hohe Mautgebühren

Je nach Tageszeit sollten die Autofahrer unterschiedlich hohe Mautgebühren für die Benützung der Straße zahlen. Wer beispielsweise von Vösendorf nach Wien fahre, würde zu den Spitzenzeiten im Verkehr (etwa zwischen sieben und neun Uhr) rund drei Euro zahlen. Am späten Abend könne die Fahrt gratis sein.

Citymaut für Ballungszentren

Bei anhaltendem Verkehrswachstum müssten die Ballungszentren in Österreich "bald über die Einführung einer Citymaut nachdenken", begründet Wolfgang Rauh vom VCÖ-Forschungsinstitut den Vorschlag. Untersuchungen hätten gezeigt, dass die jährlichen Stehzeiten beispielsweise in Wien im Durchschnitt 240 Stunden pro Person betragen würden. Die jährlichen Staukosten beliefen sich auf 1,84 Milliarden Euro pro Jahr. Wer beispielsweise ins Wiener Umland ziehe und nur noch mit dem Auto nach Wien fahre, verursache Kosten von 1400 Euro pro Jahr. Die Maut solle in Wien rund um den Gürtel und an den Stadteinfahrten eingehoben werden. Die Einnahmen könnten zugunsten des öffentlichen Verkehrs verwendet oder zum Teil als Anti-Stau-Prämie an die Bevölkerung zurückgehen.

London bekommt die Citymaut

Ein ähnliches Modell wird ab kommendem Montag in London eingeführt. Dort müssen Autofahrer eine Anti-Stau-Gebühr in Höhe von fünf Pfund (7,53 Euro) pro Tag zahlen, wenn sie im Londoner Zentrum unterwegs sind. (aw, DER STANDARD Printausgabe 15/16.2003)