Wien - "Checkliste mit Frühwarnsystem" wird BBBOOM - ein Mini-PC für das Handgelenk - von seinen Erfindern genannt. Präsentiert wurde der Begleiter durch die Schwangerschaft und die Kindheit des Sprösslings am Freitag in Wien. Erfinder des Systems ist Dr. Andreas Berger, Oberarzt an der gynäkologischen Abteilung des Krankenhauses Neunkirchen in Niederösterreich. In diesem Spital wurde die Armbanduhr auch in drei Jahren entwickelt.

Der "leistungsfähigste Kleincomputer für das Handgelenk", wie Thomas Schmidt vom Hersteller Watch2gether die Uhr bezeichnete, soll werdenden Müttern und Vätern dann zur Verfügung stehen, wenn ÄrztInnen gerade nicht greifbar sind. Alle Untersuchungsdaten des werdenden Kindes sind in dem Gerät abgespeichert. Zusätzlich kann die momentane Größe des Babys errechnet werden. Über ein eigenes Datenkabel dürfen die Werte auch daheim am PC verwaltet werden.

Rund 800 Schwangerschaften werden jährlich im Krankenhaus Neunkirchen betreut, erklärte Berger. In ganz Österreich sind jährlich rund 80.000 Frauen guter Hoffnung. Die Fragen der werdenden Eltern seien immer die gleichen. Bei der Entwicklung von BBBOOM sei darauf geachtet worden, nichts dem Zufall zu überlassen. Auf Untersuchungstermine werde rechtzeitig hingewiesen, um Eltern Zeit zur Information zu geben. Sogar in den ersten Lebensjahren des Sprösslings erinnert das Gerät noch an Impfungen.

Uhr berechnet fruchtbare Tage

Für den Vorstand der gynäkologischen Abteilung im Krankenhaus Neunkirchen, Univ. Doz. Dr. Beda Hartmann, stellt die High-Tech-Armbanduhr eine neue Dimension der Kinderwunschbehandlung dar. Schon "bevor es so weit ist" lassen sich die fruchtbaren Tage berechnen. Auch, wer auf der Suche nach einem Namen für den Nachwuchs ist, kann fündig werden. Insgesamt 5.000 Vornamen finden sich im Speicher der Uhr.

Wer ins Ausland fährt, hat bei einem Notfall alle wichtigen Daten zu Hand, so Schmidt. Auf Knopfdruck kann zwischen fünf Sprachen gewählt werden.

Die Uhr ist nicht nur für werdende Mütter geeignet. Die "neuen Väter" können an der Schwangerschaft intensiver teilhaben, erklärte Hebamme Barbara Schlesinger. Ausreden beim Tragen gibt es jedenfalls keine: BBBOOM ist bis zu 100 Meter wasserdicht. (APA)