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London/Göttingen - Experimente britischer Forscher nähren die Hoffnung, künftig aus der Leber von Diabetikern Insulin produzierende Zellen der Bauchspeicheldrüse zu züchten. Wissenschafter der Universität Bath wandelten im Labor Zellen der menschlichen Leber in solche der Bauchspeicheldrüse um.

In Kaulquappen ließen sie aus Leberzellen ebenfalls Bauchspeicheldrüsengewebe entstehen, wie die Zeitschrift "Nature" berichtet. In weiteren Schritten soll die Funktionsfähigkeit dieser Zellen zunächst an Mäusen und dann an Menschen getestet werden.

Leber wird zur Speiseröhre

Während der embryonalen Entwicklung entstehen Leber- und Bauchspeicheldrüse aus ähnlichem benachbartem Gewebe. In Mäusen und Menschen ist das Gen Pdx1 wichtig für die Bildung der Bauchspeicheldrüse. Daher brachten die Forscher das aktivierte Pdx1-Gen in Froschembryos ein. Daraufhin mutierte in manchen Kaulquappen die gesamte Leber zur Speiseröhre, in anderen bildeten sich nur einige Speiseröhrenzellen.

Ähnlich verlief der Laborversuch mit menschlichen Leberzellen. Das derart gewonnene Gewebe produzierte die Hauptprodukte der Speiseröhre - Insulin, Glucagon und Amylase und blieb zumindest während der Dauer der Untersuchung stabil.

Mäuse-Stammenzellen produzieren Insulin

Deutsche Forscher programmierten unterdessen embryonale Stammzellen der Maus so, dass sie Insulin produzierten. Nach Übertragung dieser Zellen in Versuchsmäuse mit Diabetes führten die Zellen zur Normalisierung des Blutzuckerspiegels, wie die US-Zeitschrift "Proceedings of the National Academy of Sciences" (PNAS) berichtet.

Die Forscher des Göttinger Unternehmens DeveloGen und des Instituts für Pflanzengenetik und Kulturpflanzenforschung (IPK) Gatersleben programmierten die Stammzellen mit dem Schaltergen Pax4 so um, dass sie in der Lage waren, auf erhöhte Blutzuckerkonzentrationen mit der Bildung und Ausscheidung von Insulin zu reagieren. Nach der Transplantation solcher Zellen in zuckerkranke Mäuse besserte sich deren Zustand den Unternehmen zufolge deutlich. (APA/AP)