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Foto: APA/dpa/Oliver Stratmann

Linz - Ein alarmierender Erfahrungsbericht kommt jetzt von den Mitarbeitern der so genannten "Lovetour" in Oberösterreich, eines Informationsbusses, der auf Initiative von Landesrätin Silvia Stöger (S) unterwegs ist, um Jugendliche in allen Fragen der Sexualität zu beraten. Nach den Lovetour-Erfahrungen wissen höchstens zehn Prozent der 13- bis 15-Jährigen darüber genauer Bescheid, wie man sich gegen Aids schützen kann. Ebenso sei bei den jungen Mädchen ein massives Informationsdefizit in Fragen der Schwangerschaftsverhütung gegeben.

Die Lovetour startete im Juni vergangenen Jahres. Die Inanspruchnahme durch die Jugendlichen ist stark, seit dem Start wurden mehr als 3.500 Zwölf- bis 16-Jährige beraten. Schwerpunkt der Fragen der jungen Leute waren "ab wann darf ich Sex haben ?" und "in welchem Alter sollte ich zum ersten Mal Sex gehabt haben ?", berichten die Berater.

Mangelndes Wissen

Das Thema Aids beschäftigt die Jugendlichen zwar, doch beim konkreten Wissen mangle es gewaltig. So wüssten 90 Prozent der Jugendlichen nicht Bescheid, wie man sich mit dem Aids-Virus anstecken kann und bei welchen Kontakten eine solche Ansteckung nicht möglich ist. Gefährlich werde dieses Informationsdefizit vor allem dort, wo die Aids-Gefahr unterschätzt wird, warnen die Berater.

Ähnlich sei die Situation bei der Verhütung. Auch hier wüssten kaum zehn Prozent der 13- und 14-jährigen Mädchen konkret über Verhütungsmöglichkeiten Bescheid. "Die meisten haben nur gehört, dass es irgendetwas gibt", berichtete eine Lovetour-Beraterin. Vor allem Eltern und auch Lehrer seien gefordert, die jungen Leute in diesen Fragen besser zu informieren.

Kondom-Verkauf

Und noch ein Detail kritisieren die Lovetour-Berater: Immer wieder berichten 13- oder 14-jährige Buben, dass man ihnen in Geschäften oder Märkten keine Kondome verkauft habe. "Obwohl es dafür keine Altersvorschrift gibt", so die Lovetour-Mitarbeiter, die betonen: "Es ist für die Burschen in diesem Alter durchaus sinnvoll, wenn sie sich einmal mit einem Kondom beschäftigen und man sollte ihnen die Möglichkeit dazu geben". (APA)