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McDonald`s Senior Vice President Andreas Hacker und Östereich-Chef Christian Wimmer freuen sich über Zuwächse.

Foto: APA/Pfarrhofer

Wien - Die weltgrößte Fastfoodkette McDonald's hat in Österreich 2002 wieder zugelegt. Während die Verkäufe von Big Mac & Co in den vergangenen Monaten weltweit rückläufig waren und dem Konzern im letzten Quartal 2002 erstmals einen Verlust beschert haben, habe sich Österreich zum profitabelsten Markt im gesamten System entwickelt. 2002 stieg der Umsatz der 157 Schnellrestaurants um 6,17 Prozent auf 321 Mio. Euro (bereinigt um neue Restaurants: 3,65 Prozent) und wuchs damit doppelt so schnell wie der Markt, sagte Österreich Neo-Chef Christian Wimmer heute, Donnerstag, in einer Pressekonferenz.

Neueröffnungen

Mit Prognosen für 2003 gab sich Wimmer vorsichtig: Nachdem der Markt für "Essen außer Haus" erstmals seit Jahren rückläufig sei, werde man die diesjährigen Wachstumsraten nicht übertreffen. Auf dem Programm stehen fünf Neueröffnungen, zwei in Niederösterreich, eine in Tirol, eine in der Steiermark und eine in Vorarlberg. 2002 ist die Zahl der Restaurants um 4 auf 157 - 90 Prozent davon werden von Franchisenehmern geführt - gestiegen.

Mittelfristig soll die Zahl der Standorte um insgesamt 40 auf rund 200 steigen. Schon jetzt weist Österreich mit 52.000 Einwohnern je McDonald's-Restaurants eine der höchsten Marktdurchdringungen in Europa - hinter Großbritannien und Schweden auf. 63 Prozent der Bevölkerung sind regelmäßig oder gelegentlich bei McDonald's.

"Gegen den Strom"

Den Erfolg von McDonald's in Österreich erklärt Andreas Hacker, Vizepräsident für die Region Zentraleuropa und Zentralasien, mit den besseren Leistungen: "Wir sind immer gegen den Strom geschwommen", sagte Hacker. Man habe sich mit Umweltschutz und Recycling beschäftigt, als das noch nirgends ein Thema war, auch mit den Marketingkampagnen sei McDonald's Österreich weiter gegangen als im Konzern sonst üblich. Außerdem fehle hierzulande die Konkurrenz, wie etwa Burger King, mit dem sich McDonald's in den USA derzeit eine Preisschlacht liefert, die mitverantwortlich für die Quartalsverluste war.

Müdes Lächeln für die Konkurrenz

Burger King habe schon einmal den österreichischen Markt wegen McDonald's verlassen. "Jetzt sind sie wiedergekommen und wir werden wieder dafür sorgen, dass die gehen", sagte Hacker. Man sehe das sehr sportlich. Auch der angekündigte Start von Kentucky Fried Chicken koste ihm "ein müdes Lächeln".

"Veggie-Burger"

Reagieren will die Hamburger-Kette in Zukunft aber stärker auf das wachsende Gesundheitsbewusstsein der Gäste. Nicht zuletzt weil das durchschnittliche Alter der Kunden steigt werden neue Versuche mit fleischlosen Gerichten unternommen, darunter ein "Veggie-Burger" auf Tofu-Basis aber auch innovatives "Fingerfood". Im 2. Quartal wird auch mit einem neuen Salatkonzept gestartet. Eine völlig neue Technologie wird dann neue Salatmischungen möglich machen. Eine großräumige "Image-Korrektur" weg vom Fleischlaberl schließt Zentraleuropa-Chef Hacker allerdings aus: "Wir werden nie für vegetarische Kost stehen".

Zusätzliche Marken

Eine Test mit einer der zusätzlichen Marken aus dem McDonald's-Konzern, darunter die Pizza-Kette Donatos, der Chipotle (mexikanisch), Boston Market (Hauszustellung) Pret-a-Manger (brit. Sandwichkette), Fazolis (italienisch), schließt Zentraleuropa-Chef Hacker mittelfristig nicht aus. "Wir würden gerne mit Tests Starten", konkrete Pläne gebe es derzeit aber nicht. (APA)