Wien - Die von der slowakischen Hauptstadt Bratislava/Pressburg operierende Billigfluggesellschaft SkyEurope Airlines finanziert ihr weiteres Wachstum mit einer Kapitalerhöhung. Die vor einem Jahr mit 2 Mio. US-Dollar (1,9 Mio. Euro) gegründete Gesellschaft erhöht ihr Grundkapital mit dem Einstieg eines Anlegerkonsortiums unter Führung der Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (EBRD) um zunächst 3 Mio. Euro, sagten die Unternehmensgründer, Christian Mandl und Alain Skowronek, am Donnerstag bei einer Pressekonferenz in Wien.

Eigentümerstruktur geändert

Damit ändert sich auch die Eigentümerstruktur der jungen Gesellschaft: Das Konsortium ist mit 50,1 Prozent neuer Mehrheitsaktionär, das Gründerduo Mandl/Skowronek hält zusammen noch 20 Prozent. Die verbleibenden 29,9 Prozent hält die spanische Swiftair über die belgische Margit Holding. Dem Konsortium gehören der slowakische Post-Privatisierungsfonds, der Risikokapital-Fonds Euroventures Danube BV, East Fund Management sowie eine Gruppe privater slowakischer Anleger an. Investoren in diese Fonds sind außer der EBRD noch die niederländische ABN Amro Bank sowie eine Stiftung der Europäischen Union. Bei Bedarf können weitere 2 Mio. Kapital abgerufen werden, sagte Mandl.

Ein Ausbau der slowakischen Infrastruktur sei für die wirtschaftliche Entwicklung des Landes wesentlich, begründete EBRD-Direktor Alexander Auböck das Engagement der "Osteuropabank" in die Fluggesellschaft. SkyEurope verspricht sich davon leichteren Zugang zum Kapitalmarkt zu günstigeren Konditionen.

60.000 Passagiere im ersten Jahr

Im ersten Jahr ihres Bestehens hat SkyEurope mit zwei Embraer 120 insgesamt 60.000 Passagiere auf 3.455 Flügen befördert. Der Umsatz sei mit 4,4 Mio. Euro über den Erwartungen gelegen, sagte Mandl. Die Auslastung der derzeit zehn Strecken lag bei durchschnittlich 58 Prozent und erreichte auf Strecken wie Bratislava-Kosice Spitzenwerte um 85 Prozent. 70 Prozent der Kunden waren Slowaken.

"Noch in der Investitionsphase"

Im laufenden Jahr 2003 will SkyEurope den Umsatz auf 10 bis 12 Mio. Euro steigern und mit dann vier Embraer 170.000 Passagiere befördern. Ende 2003 soll der Break-even erreicht werden. "Wir befinden uns noch in der Investitionsphase", erklärte Mandl. Geplant ist außer der Aufstockung der Flotte die Aufnahme neuer Destinationen per Anfang April: Dubrovnik (3x wöchentlich), Stuttgart (täglich) und Kosice-Prag (täglich). Die Frequenzen nach Zürich, Mailand, München und Split sollen aufgestockt werden. Mittelfristig will SkyEurope eine Boeing 737-300 leasen.

Preisstruktur vereinfacht

Der "erste Low-cost- und Low-fare-Flieger in einem Low-cost-Land" hat seine Preisstruktur vereinfacht: Ab sofort sind alle zehn Strecken ab 25 Euro (einfach, exklusive Steuern und Gebühren) zu haben. Je früher gebucht wird, desto billiger das Ticket, dessen Preise gestaffelt bis zu 149 Euro kosten können.

Ein-Euro-Tickets

Anlässlich des Einjahres-Jubiläums bietet die Gesellschaft aktuell auf ihrer Homepage 2.500 Flüge zum Sonderpreis von einem Euro (zuzüglich Gebühren) an. Gemeinsam mit dem Busunternehmen EuroLines betreibt SkyEurope einen Shuttle-Service vom Bahnhof Wien-Mitte zum Flughafen Bratislava. Die Fahrzeit beträgt rund eineinhalb Stunden. (APA)