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Grafik: Derstandard.at/PIkasso

Fast ein Drittel der Zuschauer beim Pay-TV-Sender Premiere sind Schwarzseher. Waren es vor ein paar Jahren lediglich Zehntausende von Computerfreaks, die sich unberechtigt Zugang zum Programm verschafften, so wird das Schwarzsehen immer mehr zum Volkssport.

Modifiziert und nachgebaut

Möglichkeiten, die Programme von Premiere schwarz zu sehen, gibt es inzwischen viele. Wurden vor einigen Jahren noch Smart Cards und Common Interface Module für den Empfang modifiziert und nachgebaut, sind es jetzt ganz normale Digitalreceiver, die den Hackerjägern viel Sorge bereiten.

Immer mehr

Wie die Zeitschrift Digital Fernsehen in der aktuellen Ausgabe berichtet, tauchen im Internet für immer mehr Set-Top-Boxen Betriebssysteme, meistens Linux, auf, die einfach per serieller Schnittstelle in die Geräte übertragen werden. Die Digitalreceiver entschlüsseln dann nahezu alle europäischen Pay-TV-Stationen. Und dies ohne den Einsatz von Smart Cards oder anderem Zubehör. Selbst von Premiere zertifizierte Digitalreceiver können leicht umprogrammiert werden. Selbst von Premiere zertifizierte Digitalreceiver wie die "Easy World" des Deutschen Herstellers Galaxis können leicht umprogrammiert werden.

Warum?

Der Pay-TV-Sender subventioniert die Geräte bei Aboabschluss und liefert den Schwarzsehern das Werkzeug quasi frei Haus. Galaxis streitet gegenüber Digital Fernsehen natürlich jegliche Mithilfe bei der Softwareentwicklung für das illegale System ab. Man sei unschuldig und habe sich schon gefragt, weshalb die Geräte nun so gut in Europa und im Mittelmeerraum laufen.

Verkaufsargument

Auch für Modelle anderer Firmen gibt es diese Zusatzsoftware im Internet. Mittlerweile gilt das Patchen von Set-Top-Boxen als echtes Verkaufsargument, um die Geräte an den Mann zu bringen. Hersteller, die in ihrer aktuellen Produktpalette keine patchbaren Receiver haben, haben bei den Verkaufszahlen das Nachsehen. (red)