Wien - Die Wiener Wirtschaftskammer hat ihren Widerstand gegen die Lkw-Maut aufgegeben - und hilft Unternehmen nun bei der Neukalkulation ihrer Preise.

Endverbraucher wird Kosten mittragen

Denn für die Wirtschaft sei das geplante Road Pricing "natürlich eine kostenmäßige Zusatzbelastung", betonte Kammerpräsident Walter Nettig vor Journalisten. Er versicherte: "Auch der Endverbraucher wird einen Teil der Kosten tragen." Die Kalkulation sei nämlich jetzt schon "sehr hart".

Jahrelang hat sich die Wiener Wirtschaft gegen das Road Pricing gestemmt. Dass nun verhaltene Zustimmung laut wird, hat mit einer Änderung der ursprünglichen Pläne zu tun, wie Nettig betonte. Die Idee fixer Mautstellen wäre der Verkehrssicherheit abträglich gewesen. Das nun vorgesehene berührungslose System sei eine "wesentliche Verbesserung", so der Kammerpräsident.

Maut

Nettig schätzte, dass die Lkw-Maut für die Wiener Verkehrswirtschaft eine jährliche Mehrbelastung von etwa 30 Mio. Euro bedeuten werde. Sätze von 0,13 bis 0,27 Euro pro Kilometer würden nur auf den ersten Blick geringfügig erscheinen. Auf der Strecke Wien-Salzburg und retour fallen demnach künftig Kosten von 150 Euro an. Für einen Schwerverkehrszug der jährlich 80.000 Kilometer auf österreichischen Autobahnen unterwegs ist, werden rund 21.000 Euro Straßenmaut zu bezahlen sein.

Die Wiener Wirtschaftskammer wird sich in den kommenden Monaten intensiv der Vorbereitung der Unternehmen widmen. Für Transportfirmen und Spediteure wird es eigene Seminare geben. Auch eine CD-ROM zu den wichtigsten rechtlichen und administrativen Fragen zur Maut ist geplant. (APA)