SMS sind eine besonders wirksame Werbeform, behauptet das britische Unternehmen Enpocket und untermauert seine Behauptung mit einer eigens angefertigten Studie. Enpocket ist Spezialist für SMS- und MMS-Werbung. Für viele User sind Werbe-SMS aber schon zur Plage geworden. Als Reaktion auf die Studienergebnisse könnte die Zahl der ohne Zustimmung verschickten Spam-SMS noch ansteigen. "Das steht zu befürchten", sagt Paul Srna vom Verein für Konsumenteninformation.

Befragung

Für die Studie wurden über 5.200 Konsumenten befragt, die im Zeitraum 2001 bis Januar 2003 Empfänger von über 200 verschiedenen SMS-Werbekampagnen geworden waren. Die durchschnittliche SMS-Kampagne erreichte dabei eine Response-Rate von 15 Prozent, was mehr als doppelt so hoch ist, wie bei Direct-Mail-Kampagnen. Acht Prozent der Empfänger antworten auf die Nachricht, sechs Prozent rufen die entsprechende Website auf und je vier Prozent suchen ein Geschäft auf oder kaufen das beworbene Produkt. Mit 94 Prozent ist der Anteil der tatsächlich gelesenen Nachrichten enorm hoch, 23 Prozent werden sogar noch an Freunde weitergeleitet.

Tot stellen

Genau gegenteilige Empfehlungen gibt Srna: "Antworten Sie nicht auf Werbe-SMS und leiten Sie sie keinesfalls weiter", rät er geplagten Konsumenten. "Von vielen Konsumtenen wird schon jetzt missfallen geäußert, vor allem, weil die Werbung sehr unseriös erfolgt. Das ist vergleichbar mit Spam per E-Mail, aber gottseidank nimmt mit zunehmender Aufklärung der Konsumenten der Effekt dieser Werbung ab." Konkrete Abhilfe gegen unerwünschte Werbe-SMS sei schwer, so der Experte, da die SMS sehr oft nicht aus dem Inland kämen. Meist wird versucht, die Empfänger zu teuren Anrufen bei Mehrwertnummern zu bewegen. "Laut Gesetz sind Werbe-SMS ohne vorherige Zustimmung verboten, wie zum Beispiel auch solche Fax-Werbung. Konkrete Maßnahmen sind aber schwierig, da die Telekom Austria sich hinter dem Datenschutz versteckt und die eigentlichen Anbieter hinter der Mehrwertnummer nicht bekannt gibt." Theoretisch könne man eine Anzeige beim Fernmeldebüro machen, was mit den Anzeigen jedoch tatsächlich gemacht wird "versuchen wir gerade herauszufinden", so der Konsumentenberater, "Auch die RTR, ansonsten ein guter Ansprechpartner, ist bei SMS etwas hilflos."

Kontakt

Die E-Mail-Adresse des Fernmeldebüro Wien lautet fb.wien@bmvit.gv.at , unter der Wiener Rufnummer 3343008 läuft ein Tonband, dass die bei einer Anzeige erforderlichen Angaben nennt. Die Enpocket-Studie kann kostenlos hier heruntergeladen werden. (pte)