Bild nicht mehr verfügbar.

Das Siegerprojekt des Panorama-Liftes auf den Salzburger Mönchsberg

Foto: APA/Salzburg AG

Salzburg - Für ein Projekt, das wohl für Diskussionen in Salzburg sorgen wird, entschied sich am Dienstag die Jury des Architektenwettbewerbs für den Panorama-Lift auf den Salzburger Mönchsberg. Das Gremium kürte einstimmig die Pläne des Wiener Büros "Delugan_Meissl" zum Sieger.

"Der sakrale Hügel war bisher unantastbar. Jetzt wird sich Salzburg als Gesamtgebilde ändern", prophezeite der renommierte Schweizer Architekt Luigi Snozzi, der der Jury angehörte.

Eine 55 Meter hohe Stahlkonstruktion, die einem leicht angewinkelten Knie gleicht, soll nach den Plänen des Wiener Büros aus dem Mönchsberg ragen. Daran soll die etwa drei Meter breite Glaskabine, in der 20 bis 24 Personen Platz haben, zum Eingang des Museums der Moderne auf dem Mönchsberg (dieses wird gerade errichtet) hinauffahren. Während der Fahrt im Aufzug könnte man den Blick über die Salzburger Altstadt genießen.

"Das Projekt des Liftes bindet sich mit dem Museum nicht nur ein, sondern erhöht sogar die Qualität", so Snozzi nach der Jury-Sitzung bei einem Pressegespräch. Zum Wettbewerb waren insgesamt neun internationale Büros eingeladen, sieben davon reichten auch ein Projekt ein.

Salzburg AG relativiert

Arno Gasteiger, Vorstandsdirektor des Auslobers Salzburg AG, versprach danach vorerst keine Umsetzung des Siegerprojektes: "Der Auftrag eines deutlichen Signals wurde mit dem Projekt erfüllt. Jetzt müssen wir die Fragen der technischen Machbarkeit und der Wirtschaftlichkeit klären". Der Kostenrahmen beträgt rund 1,9 Millionen Euro. Es sei denkbar, dass "dieses spannende Projekt" mehr Zuschauer anlockt, "wir werden das in die Berechnungen mit einbeziehen", so Gasteiger.

Sollte die Salzburg AG grünes Licht für die Verwirklichung geben, müssen noch sämtliche Bewilligungen eingeholt werden, wobei derzeit nicht klar ist, ob auch die Zustimmung des Gemeinderates notwendig ist. Ein Mitglied der Altstadtkommission, die alle Bauvorhaben im sensiblen Altstadtbereich ebenfalls absegnen muss, saß bereits in der Jury und stimmte dem Projekt zu. Agnes Husslein, Direktorin des Museums auf dem Mönchsberg, nannte jedenfalls als Wunschdatum der Inbetriebnahme des Panorama-Lifts den Juni 2004, wenn auch das Museum eröffnet wird. Die drei bestehenden Aufzüge im Inneren des Berges bleiben ohnedies bestehen.

Snozzi betonte, dass mit Widerstand in der Bevölkerung zu rechnen sei. "Es ist normal, dass die Bevölkerung nicht positiv reagiert. Es gibt immer negative Reaktionen auf Neues. Aber die Zeit wird alles in Ruhe bringen, und in zehn Jahren wird die Bevölkerung stolz sein auf den Aufzug." (APA)