London - Die britische BP steigt über ein Joint Venture zu einem der führenden Mineralölkonzerne in Russland auf. Die eigenen Geschäfte sollen mit denen der Alfa-Gruppe und Access-Renova (AAR) zum drittgrößten russischen Öl- und Gasunternehmen zusammengelegt werden, an dem beide Partner je 50 Prozent halten, teilte BP am Dienstag in London mit. Dafür zahlt BP an AAR 3,0 Mrd. Dollar (2,78 Mrd. Euro) in bar und in den kommenden drei Jahren jeweils 1,25 Mrd. Dollar in Aktien. Im vierten Quartal 2002 steigerte BP seinen Gewinn dank der höheren Öl- und Gaspreise um 49 Prozent auf 2,64 Mrd. Dollar.

"Wichtiger strategischer Schritt"

Die Transaktion mit AAR soll bis zum Sommer abgeschlossen sein. Das Joint Venture produziert künftig rund 1,2 Mio. Barrel Öl pro Tag. Hinzu kommen Förderreserven in Sibirien und auf der Insel Sachalin. Der BP-Vorstandsvorsitzende Lord Browne beschrieb den Ausbau des Engagements als "wichtigen strategischen Schritt in ein Land mit riesigen Öl- und Gasreserven und einem immensen Potenzial für zukünftiges Wachstum."

BP war vor fünf Jahren mit einer Beteiligung an Sidanco in den russischen Markt eingestiegen und hat seither auch Rückschläge hinnehmen müssen. Inzwischen sei Russland jedoch wirtschaftlich stabiler, verfüge über ein besseres Rechtssystem und halte sich an internationale Handelsvereinbarungen, meinte Browne. Das Joint Venture muss noch von den Wettbewerbsbehörden der EU und Russlands genehmigt werden.

Deutlicher Ergebnisrückgang 2002

Im vergangenen Jahr musste BP ähnlich wie der Konkurrent Shell einen deutlichen Ergebnisrückgang hinnehmen, konnte aber im vierten Quartal 2002 vom gestiegenen Ölpreis profitieren. Im Gesamtjahr sank der Gewinn um 25 Prozent auf 8,72 Mrd. Dollar. "Der Ausblick für den Rohölpreis bleibt sehr unsicher und wird von der Entwicklung in Venezuela, dem Irak und dem Wachstum der Weltwirtschaft abhängen", betonte Browne. (APA/dpa)