Athletisch im Design,

sportlich und agil im Handling: auf Attribute wie diese schwört Mazda dieser Tage in und um Barcelona Motorjournalisten ein, die zur Weltpremiere des Mazda 2 angereist sind.

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Was das Handling anbelangt,

braucht sich der kleine Japaner nicht zu verstecken. Flink wieselt er um die Kurven, das straffe Fahrwerk erlaubt einen beinahe sportlichen Fahrstil, solange man es nicht übertreibt. Das Ambiente ist durchaus ansprechend.

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Was uns nämlich

auf den ersten Fahrkilometern außer Fahrdynamikwerten und luftigem Innenraumfeeling aufgefallen ist: Der verstaubte Einheitsplastikbomberlook, mit dem die japanischen Hersteller ganz allgemein in den 90er-Jahren vermutlich ausschließlich ihre Vorstände begeistert haben, ist vorbei, die Ära des Plastikholzes bei Mazda wohl auch. Titanlook ist mittschiffs - pardon: in der Mittelkonsole angesagt. Das Material ist zwar Kunststoff, passt aber. Gefällig auch die großen, gut ablesbaren Instrumente, die erhöhte Sitzposition hinten sowie die extrem weit aufschwenkenden Hintertüren.

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Weniger perfekt:

Die Pedalerie unten steht etwas eng (eine Unsitte, die bei manchen Kleinwagen einreißt), zudem sind die Sitze eine Spur zu kurz geraten, ihr Seitenhalt könnte einen Deut besser sein. Und die Verarbeitung. Momentan. Vorserie, sagt der Hersteller. Spanische Vorserie, ergänzen wir. Nämlich, was Mazda, grundsätzlich perfektionistisch orientiert wie alle Japaner, nicht unbedingt offensiv kommuniziert: Der 2er hat vor allem Ford-Gene, er ist der erste echte Mazda, der in Europa für Europa gebaut wird (die Episode Fiesta/ 121 vergessen wir schnell), im Ford-Werk in Valencia.

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Die Konzernmutter

steuert unter anderem die Plattform bei, Mazda hat noch ein bisserl nach eigenem Geschmack modifiziert, im Grunde aber das anerkannt gute Fahrwerk des Fiesta übernommen. Oben drüber dann schicke, wie beim 6er fast italienisch (Alfa! Rückleuchten!) anmutende Schale. Auto-Gentechnik nennt man das wohl.

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Auch unter der Motorhaube

ist alles made by Ford - drei Benziner nämlich sowie ein Diesel, der aus dem Joint Venture mit Peugeot-Citroën beigesteuert wird. Zur Auswahl stehen demnach in Österreich ab Markteinführung am 10. April eine 1,25-Liter-Maschine (75 PS), ein spritziger 1,4-(80 PS) sowie ein 1,6-Liter-Motor (100 PS).

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Der 1,4-Liter-Common-Rail-Diesel

leistet 68 PS, wirkt kultiviert und leise, zieht brav von unten heraus, aber im oberen Drehzahlbereich geht ihm ein bisserl die Puste aus. Kommen wird dieses Aggregat einen Monat später als die Benziner und kostet 1200 Euro mehr als der günstigste Benz-2er, 13.500 € nämlich. Damit gleich zur Preisrange, die sich von 12.300 € (Mazda 2 1,25i) bis zum 1,6i GT erstreckt. Mazda unterbietet sich so selbst, geplant war ursprünglich ein Einstieg um 13.000 €.

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Der Mazda 2

fährt in ein ziemlich junges Segment, das gerade mächtig Aufwind bekommt. Kleinwagen als variable Raumwunder? Der 2er bietet bei umgelegter Rückbank einen 1044-Liter-Nutzraum, beachtlich. Konkurrenz gibt's derzeit vor allem konzernintern (Ford Fusion), sehr bald aber auch von Opel (Meriva). Kehrseite dieser Hochbau-Kleinen ist übrigens eine Seitenwindempfindlichkeit.

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Der Wagen

ist außerdem die Nummer zwei innerhalb einer ambitionierten Modelloffensive. Mit dem 6er hat Mazda schon bewiesen, wie rasch man mit ansprechendem Design verloren gegangene Sympathien zurückgewinnen kann, der 2er wird gewiss ordentlich zusätzliches Verkaufsvolumen bringen.

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Auf 40.000 Autos

ist die Jahresproduktion in Valencia eingerichtet, 2500 davon sollen heuer noch nach Österreich kommen. Was im weiteren Verlauf des Jahres noch kommt: der bildhübsche Wankel-Sportler RX8 (August, Bild) sowie, gegen Ende 2003, der Nachfolger des 323, der dann Mazda 3 heißen wird. (Andreas Stockinger, AUTOMOBIL)

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