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Brigitte Obermoser blieb auf der Strecke

Foto: APA/Jaeger

St. Moritz - Im österreichischen Damen-Team ist für die Alpine Ski-WM in St. Moritz die letzte Aufstellungs-Entscheidung gefallen. Eveline Rohregger ist die vierte Starterin im Riesentorlauf am Donnerstag und kommt damit erstmals zu einem WM-Start. Für Österreich starten damit die drei Medaillen-Gewinnerinnen Michaela Dorfmeister, Nicole Hosp und Alexandra Meissnitzer sowie Rohregger im Riesentorlauf, im abschließenden Slalom am Samstag sind Hosp, Marlies Schild, Elisabeth Görgl und Sabine Egger fix.

"Technische Vorteile für Rohregger"

"Den Ergebnissen nach war die Sache ziemlich offen. Zuletzt hat aber Eveline die deutlich besseren Resultate gezeigt", begründete ÖSV-Damenchef Herbert Mandl, warum Rohregger statt Brigitte Obermoser im Riesentorlauf startet. Hauptgrund sei aber gewesen, dass die Strecke steil sei und wegen der sinkenden Temperaturen eine weit eisigere und glattere Piste als zuletzt zu erwarten sei. Und da habe Rohregger eindeutig technische Vorteile gegenüber Obermoser, "die ihre schnellen Zeiten meist nur in Flachstücken gefahren ist", so Mandl.

Bis zuletzt gehofft

Obermoser hatte bis zuletzt auf einen Startplatz gehofft ("Wenn es meine Bedingungen sind, dann kann ich auf das Stockerl fahren. Wenn es Bedingungen für die Eveline sind, dann kann sie Zehnte werden") und sich dank Rang fünf im Semmering-Riesentorlauf sowie Platz vier in der WM-Abfahrt durchaus im Vorteil gegenüber der Oberösterreicherin aus Hinterstoder gesehen. Zum Zeitpunkt der Bekanntgabe hatte die Salzburgerin bereits gepackt, auch am Vormittags-Training hatte sie nicht mehr teilgenommen.

Kein Kommentar von Obermoser

Während Obermoser in der Öffentlichkeit nichts zur Entscheidung sagen wollte, meinte Mandl: "Ich verstehe ihre Enttäuschung. Hätte sie vorher Gold gewonnen, hätte man vielleicht im Riesentorlauf erwarten können, dass sei über sich hinaus wächst. Aber so war einfach von der Sache her zu entscheiden."

Rohregger nie besser als Siebente

Obwohl Obermoser bereits einen Sieg (Bormio 2000) und zwei Podestplätze im Riesentorlauf vorzuweisen hat, ist Rohregger in dieser Disziplin noch nie besser als Siebente gewesen. Mandl gab auch zu, dass Rohregger ihre Potenzial in den Rennen nur teilweise auch tatsächlich gezeigt habe. Obermoser sei zwar eine Ex-Siegerin, habe das seit dem aber auch nicht wirklich bestätigt.

Reaktion auf Obermoser-Sprüche

Auch Rohregger hat die Entscheidung "offiziell" erst am Dienstag erfahren, "vorbereitet habe ich mich aber die ganze Zeit so, als ob ich fahren würde." Trotzdem sei die Zeit der WM-Vorbereitung damit knapp geworden, in Summe überwiege bei ihr aber natürlich die Freude über die Nominierung. Bisher seien die Entscheidungen ohnehin stets gegen sie ausgegangen. Nicht erfreut sei sie über die Reaktion Obermosers, die ihr nicht mehr als einen Top-Ten-Platz zutraue. "Ich ziehe ja auch nicht über sie her." (APA)