Linz - 75 AbsolventInnen der Landwirtschaftlichen Berufs- und Fachschulen in Oberösterreich haben heuer eine Zusatzqualifikation erworben: In einem Partnerschaftsseminar beschäftigten sie sich mit der Frage "Wie Mann der Frau den Hof macht". Die Jugend räumte in dem Kurs mit althergebrachten bäuerlichen Rollenklischees auf, wies zumindest Agrarlandesrat Josef Stockinger in einer Presseaussendung über den Workshop hin.
Keine Magd und kein Arbeitstier
Veränderungen in der Land- und Forstwirtschaft brächten neue
Aufgabenverteilungen innerhalb der bäuerlichen Familienbetriebe mit
sich, war man sich einig. Ein einheitliches Bild der Frau am Hof gibt es in Folge dessen nicht mehr.
Künftige Erben seien daher gut beraten, sich - wie andere junge
Männer auch - in erster Linie eine Partnerin fürs Leben und nicht
"eine Frau zur Arbeit" zu suchen, waren sich Vortragende und
KursteilnehmerInnen einig.
Gleiches gelte natürlich auch für Bäuerinnen
und ihre künftigen Partner.
Weg vom Macho-Image
Das Interesse für das Thema war bei Mädchen wie Burschen gleichermaßen groß, das Geschlechterverhältnis der TeilnehmerInnen ausgewogen. Der Trend unter den Jugendlichen ging eindeutig weg vom Macho-Image, hin zum "einfühlsamen Bauern".
Geflügeltes Wort
Die immer noch
gebräuchliche Redewendung "der Frau den Hof machen" kommt übrigens
tatsächlich aus der Landwirtschaft: Der junge Bauer, der sich eine
Frau nahm, musste ihr einen Platz auf dem Hof einräumen. Wie dieser
aussieht, hat sich allerdings im Lauf der Zeit verändert. (APA)