Tel Aviv - In Israel ist die Nachfrage nach neuen Gasmasken nach der jüngsten Rede von US-Außenminister Colin Powell vor dem UNO-Sicherheitsrat stark gestiegen. Stunden nach der Rede standen am Donnerstag bereits 20.000 Israelis vor den Ausgabeschaltern der Gasmaskenzentren Schlange, berichtete die Tageszeitung "Haaretz" am Sonntag (heute).

Obwohl der irakische Präsident Saddam Hussein verkündet hat, dass er Israel im Falle eines Kriegs mit den USA nicht angreifen wolle, ist nach anderen Presseberichten die Nachfrage nach Grundnahrungsmitteln wie Zucker, Mehl, Mineralwasser und Konserven deutlich gestiegen. Auch der Umsatz von Batterien und elektrischen Notleuchten sei um bis zu 250 Prozent gestiegen. Während des Golfkriegs von 1991 hatte der Irak 41 Scud-Raketen auf Israel abgefeuert.

Israelische Experten beurteilten die Rede Powells eher skeptisch. "Ich habe aus Powells Rede nichts Neues entnommen. Es war eine Medien-Show für US-Bürger und das Ausland", sagte der Sicherheitsexperte Efraim Inbar der Tageszeitung "Haaretz" vom Sonntag. Der frühere Chef des israelischen Zivilschutzes, Avi Bachar, meinte: "Für jeden, der verfolgt hat, was der Irak produziert und entwickelt, hat Powells Rede nichts Neues enthalten". Und Gerald Steinberg, Professor für Strategie an der Bar-Ilan Universität Tel Aviv, sagte: "Die Informationen über die Waffen des Irak waren nicht nur nicht neu, sondern relativ unbedeutend". (APA/dpa)