Hamburg - Der amerikanisch-israelische Medienmilliardär Haim Saban rechnet sich im Bieterverfahren um die insolvente KirchMedia weiter gute Chancen aus. "Wir sind interessiert. Wir sind seriös. Und wir sind sehr entschlossen, dieses Geschäft zu machen und zum Erfolg zu führen", sagte er in einem am Samstag im Voraus veröffentlichten Interview des Nachrichtenmagazins "Der Spiegel". Im Mittelpunkt seines Interesses steht laut Saban die Übernahme der Senderkette ProSieben,Sat.1 und der Filmbibliothek.

Erfolge

Mit dem Heinrich-Bauer-Verlag, seinem Konkurrenten im Bieterverfahren, ging Saban hart ins Gericht. Er verwies auf die Erfolge mit seiner Senderkette Fox Family und seine guten Beziehungen nach Hollywood. "Stellen Sie sich bloß mal vor, eine Bauer-Delegation würde in Hollywood über Filmrechte verhandeln. Vergessen Sie's", zitiert ihn das Nachrichtenmagazin. "Mein Name steht für qualitativ hochwertige Familien- und Kinderprogramme." Dagegen verdiene Bauer sein Geld mit Blättern wie "Wochenend" oder "Praline".

Vertragsunterzeichnung

Über die angeblich kurz bevorstehende Vertragsunterzeichnung zwischen Bauer und KirchMedia äußerte er sich zurückhaltend. "Es ist nichts unterschrieben, es ist noch nichts entschieden, und wir sind wieder mit im Spiel", sagte er. Sobald er über alle notwendigen Informationen verfüge, werde er dem Insolvenzmanagement der KirchMedia ein verbindliches Angebot unterbreiten, was sehr bald der Fall sein solle, sagte Saban. Seine Offerte sei aber bereits jetzt "deutlich besser" als die des Heinrich-Bauer-Verlages. (APA/AP)