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Die internationalen Aktienmärkte stehen ganz im Zeichen des drohenden Irak-Kriegs.

Foto: APA/Dedert

Wien - Neuerlich deutliche Kursverluste verzeichneten die internationalen Leitbörsen in der abgelaufenen Handelswoche. Die europäischen Börsen notieren damit bereits im Bereich der Mehrjahrestiefs von letztem Oktober. Die Rede des US-Außenministers Colin Powell vor dem UN-Sicherheitsrat schürte einmal mehr die Ängste der Börsianer vor einem möglichen Irak-Krieg. "Die Investoren befürchten durch den Krieg eine weiter Verschiebung von Investitionsvorhaben und damit anhaltend schwache Unternehmensgewinne", schließen die Aktienanalysten der Erste Bank.

Die Experten des Instituts erwarten, dass die Unsicherheit auf den Börsenparketts weiterhin Bestand haben wird: Auf Grund der geopolitischen Lage werden die Aktienmärkte weiter unter Druck bleiben. Solange sich die Irak-Krise weiter zuspitzt, rechnen die Analysten nicht mit einer positiven Entwicklung.

Ergebnisse enttäuschend

Unter dem Strich enttäuschend fielen die Unternehmensergebnisse zum vierten Quartal 2002 aus. Statt eines erwarteten Wachstum in den USA von 11,7 Prozent sieht die Erste Bank nur noch um 8,1 Prozent höhere Unternehmensgewinne. Die zuletzt in Europa veröffentlichten Quartalszahlen seien "mäßig" ausgefallen. Zudem belasteten beiderseits des Atlantiks zumeist skeptische Ausblicke der Chefetagen auf den weiteren Geschäftsverlauf die Stimmung der Börsianer.

Neuerlich schwache Kurse

Auf Grund des charttechnischen Bildes der US-Märkte rechnet die Erste Bank auf Wochensicht ebenfalls mit neuerlich schwachen Kursen. Besser sieht das Kursbild in Europa aus: Die Analysten gehen von einer Bodenbildung aus und erwarten eine Seitwärtstendenz.

Auf Wochensicht zeigten sich die meisten Indizes deutlich in der Verlustzone: In New York verringerte sich der Dow Jones bis 17:00 Uhr um 2,0 Prozent auf 7.892 Punkte, während der Eurostoxx-50 um 4,8 Prozent schwächer bei 2.139 Zählern notierte. Noch schwächer tendierte Frankfurt, wo der DAX um 5,3 Prozent auf 2.601 Punkte in den Keller rasselte. Gegen den Trend befestigte sich der Tokioter Aktienmarkt. Der Nikkei-225 schloss mit 8.448 Einheiten um 1,3 Prozent höher als in der Vorwoche.

Wien geht eigene Wege

Wiens Börse geht überraschend immer wieder eigene Wege: Der ATX konnte sich in der vergangenen Woche erfolgreich vom internationalen Umfeld abkoppeln. Im Wochenverlauf stieg der Index der 20 wichtigsten österreichischen Aktien - unterstützt von den Schwergewichten Telekom Austria (TA) und Erste Bank - um 1,6 Prozent auf 1.172,57 Punkte. Damit konnte mehr als die Hälfte der Kursverluste aus der Vorwoche wettgemacht werden. Mit Hinweis auf das nunmehr bessere charttechnische Bild erwarten die Analysten der Erste Bank, dass sich der ATX in der kommenden Handelswoche in Richtung 1.190 Punkte bewegt. Unterstützung habe der Leitindex derzeit bei der 1.150er-Marke. An erwarteten Unternehmensnachrichten stehen am Donnerstag die vorläufigen Geschäftszahlen des Ziegelriesen Wienerberger für 2002 an. (APA)