Datteln - Mit einem Betäubungspflaster können Kindern Schmerzen bei Impfungen und Blutabnahmen erspart werden. Doch das Pflaster mit dem Namen EMLA wird in der Praxis viel zu selten eingesetzt, wie eine Studie am Institut für Kinderschmerztherapie und Pädiatrische Palliativmedizin in Datteln (Nordrhein-Westfalen) ergab. Das Pflaster enthält eine Creme aus zwei Medikamenten, die innerhalb von 60 bis 90 Minuten die Haut für bis zu vier Stunden betäuben.

Doch nur 20 Prozent aller deutschen Krankenhäuser und noch weniger Kinderarztpraxen benutzen regelmäßig diese Methode, um kleinen Patienten Nadelstiche erträglicher zu machen, kritisierte Institutsleiter Boris Zernikow. Dies sei umso erstaunlicher, da jedes dritte bis vierte Kind die stärksten Schmerzen eines Krankenhausaufenthaltes bei Blutabnahmen verspüre.

"Erhalten Kinder während der Klinikbehandlung regelmäßig EMLA vor Blutabnahmen, so verkraften sie den Krankenhausaufenthalt besser", sagt Zernikow. In der nachträglichen Beobachtung zeigten sich nach seinen Angaben die kleinen Patienten deutlich weniger aggressiv und hatten auch wesentlich weniger Angst vor weiteren Injektionen. (APA/AP)