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Montage: Archiv

Berlin - Schreibtischarbeit schlägt immer mehr Beschäftigten auf den Rücken. Rund 20 Prozent aller Krankmeldungen sind mittlerweile auf Muskel- und Skeletterkrankungen zurückzuführen, wie die deutsche Bundesärztekammer betont.

Unbeweglichkeit

Hauptgrund: stundenlanges, unbewegliches Sitzen. "Im Laufe eines Arbeitslebens sitzen wir an die 80.000 Stunden", berichten die Mediziner. Hinzu kämen noch lange Sitzperioden in der Freizeit, etwa beim Fernsehen, Auto fahren oder vor dem Computer.

Muskulatur wird beim Sitzen statisch gefördert

Zu spüren bekommt das vor allem die Wirbelsäule, weil die Muskulatur beim Sitzen statisch und nicht dynamisch gefordert wird, wie die Ärztekammer erklärt. Zugleich verlören die Bandscheiben ihre Elastizität, weil sie nicht ausreichend mit Nährstoffen versorgt würden. Die Rückenmuskulatur schlaffe ab und könne die Wirbelsäule nicht mehr ausreichend stützen. Dennoch seien die Schmerzen keine zwangsläufige Folge: Beschäftigte mit einer überwiegend sitzenden Tätigkeit könnten auf relativ einfach Weise den Rücken entlasten.

Bewegungspausen

Besonders nachdrücklich empfehlen die Experten kurze Pausen zwischendurch, in denen man umhergehe und sich ein wenig bewege. Zudem sollte als Ausgleich zur Schreibtischarbeit regelmäßig Sport getrieben werden. Besonders gut geeignet seien gymnastische Übungen, Schwimmen, Wandern und Rad fahren. Empfehlenswert seien auch die von den Krankenkassen angebotenen Rückenschulen.

Häufiger Positionswechsel im Sitzen

"Aber Sitzen ist auch nicht gleich Sitzen", betont die Ärztekammer. Um Problemen vorzubeugen, sollte eine möglichst aufrechte Haltung mit geradem Rücken eingenommen werden. Außerdem sei es ratsam, nicht in einer Sitzhaltung zu verharren, sondern die Position häufig zu wechseln. Dieses so genannte dynamische Sitzen halte die Bandscheiben elastisch.

Arbeitsplatz richtig einrichten

Nicht unerheblich für die Gesunderhaltung des Rückens sei auch ein ergonomisch gestalteter Arbeitsplatz, erklären die Mediziner. Sitzhöhe und Rückenlehne des Bürostuhls sollten ebenso wie die Höhe des Schreibtisches verstellbar sein. Besonders geeignet seien nach speziellen ergonomischen Richtlinien gefertigte Sitzmöbel, die sich den körperlichen Gegebenheiten anpassten - und nicht umgekehrt. "Allerdings kann selbst der beste Stuhl und das ausgefeilteste Sitzen mangelnde Bewegung nicht ersetzen", betonen die Gesundheitsexperten. (APA/AP)