Der Hype für Webservices ist bereits wieder im Abklingen, jetzt gehen die Unternehmen daran nach wirklichen Anwendungen für die neue Technologie zu suchen. "Ich glaube nicht, dass mit Webservices alles mit allem verknüpft wird. Statt dessen werden sich spezielle Lösungen durchsetzen, die ihren Anwendern einen unmittelbaren Nutzen bringen", erklärte Christian Büll, Österreich-Geschäftsführer von Progress Software. "Die Zeit der Spielereien ist vorbei."

Erläuterung

Als Webservices werden XML-gestützte Lösungen bezeichnet, bei denen verschiedene Applikationen im Unternehmensnetzwerk oder über das Internet verbunden werden. Progress strebt hier mit seinen Messaging-Servern Sonic XQ und Sonic MQ, mit denen sich die verschiedenen Plattformen integrieren lassen, die Marktführerschaft an. Vor allem bei der Integration von bestehenden Applikationen in durchgehende Gesamtlösungen wie Content-Management-Systeme sieht Büll große Marktchancen für Webservices. Als Beispiel nennt er eine Lösung, die Progress für den drittgrößten österreichischen Mobilfunkbetreiber One verwirklicht hat. Dieses System bezieht seinen Content aus unterschiedlichen Quellen, bereitet diesen automatisch für die verschiedenen Versandarten wie SMS oder MMS auf und erledigt das Billing über eine Integration mit der Kundendatenbank des Unternehmens.

Weiter geht die Krise...

Nach Einschätzung von Büll sind die schwierigen Zeiten für die IT-Industrie noch nicht vorbei. Er sieht die Branche weiterhin im Umbruch. "Die Grundbedürfnisse der Unternehmen sind gedeckt", so Büll. Jetzt bieten sich nur noch Nischen oder Integration-Services an. Viele Softwarehäuser hätten allerdings noch nicht das Potenzial von Integrationslösungen erkannt. Büll geht davon aus, dass in den kommenden zwei Jahren der Markt für Webservices auf einige Mrd. Dollar anwachsen wird.

Struktur

Progress Software wickelt in Österreich rund 70 Prozent seiner Geschäfte über Partnerunternehmen ab. Der Softwarekonzern erreichte im vergangenen Jahr in Österreich eine Umsatzsteigerung von acht Prozent erzielt. Weltweit erzielte der Konzern im vergangenen Geschäftsjahr einen Umsatz von über 270 Mio. Dollar. Der Gewinn betrug 20,6 Million Dollar. Neben seinen Integrations-Lösungen Sonic MQ und SonicXQ bietet das Unternehmen Entwicklertools wie Progress Dynamics an. Progress will seine Lösungen auch auf der exponet 2003 präsentieren. (pte)