Buenos Aires - Der Termin der Präsidentenwahl in Argentinien am 27. April ist weiter durch einen schweren Streit bei den regierenden Peronisten akut gefährdet. Am Donnerstag konnten sich die verfeindeten Lager nicht einmal auf ein Verfahren zur Bestimmung des Kandidaten der Gerechtigkeitspartei (PJ) einigen.

Das südamerikanische Land benötigt nach dem Rücktritt des gewählten Präsidenten Fernando de la Rua Ende 2001 und der Übergangsregierung von Präsident Eduardo Duhalde jedoch dringend eine demokratische legitimierte Regierung. Brasilien leidet unter unter der schwersten Wirtschaftskrise seiner Geschichte und bedarf schmerzhafter Reformen.

Schon ab Juni wird diese neue Regierung mit dem Internationalen Währungsfonds (IWF) und den privaten Gläubigern Verhandlungen über die Umschuldung der erdrückenden Auslandsschulden von etwa 150 Milliarden Dollar (138,7 Mrd. Euro) aufnehmen müssen. Gegenüber den privaten Gläubigern hatte sich Argentinien schon vor mehr als einem Jahr für zahlungsunfähig erklärt. Im Verhältnis zum IWF und anderen internationalen Finanzorganisationen konnte dies im vergangenen Jänner nur durch eine faktische Stundung der Milliardenforderungen bis August verhindert werden.

Vertreter des Lagers von Duhalde und der um den früheren Präsidenten Carlos Menem gruppierten Gegenseite fanden bei einem Schlichtungstermin vor Gericht am Donnerstag keine gemeinsame Position. Nun müsse die Justiz entscheiden, welche Seite sich im Streit um die Kandidatenkür durchsetze, berichteten nationale Medien. Dieser Streit aber könnte sich so lange hinziehen, dass der Wahltermin nicht zu halten ist.(APA/dpa)