Bild: loni.ucla.edu

Los Angeles - Eine internationale Forschergruppe hat eine neue Methode entwickelt, mit der die Zerstörung des Gehirns durch die Alzheimer-Erkrankung bei lebenden Patienten beobachtet werden kann. Dabei analysiert ein Computer die Scans einzelner Gehirnabschnitte und generiert 3-D-Videos. Die unter der Leitung von Neurologen der University of California/Los Angeles entwickelte Methode könnte Pharmaunternehmen bei der Evaluierung der Wirkung von Alzheimer-Medikamenten unterstützen. Auch eine Frühdiagnose von Personen mit einem sehr hohen Alzheimer-Risiko könnte die neue Methode unterstützen.

"Bildaufnahmen gab es schon zuvor, aber sie waren eher mit Polaroid-Aufnahmen eines Balletts zu vergleichen", erklärt Studienleiter Paul Thompson. Es sei dies die erste Studie, die die Dynamik in der Ausdehnung von Alzheimer im Gehirn graphisch darstellt. Die aktuellen Videos basieren auf der Analyse von minimalen Veränderungen in den Magnetresonanzimaging(MRI)-Scans von zwölf Patienten. Diese wurden mit jenen von 14 älteren, gesunden Personen verglichen, schreiben die Forscher im Fachmagazin Neuroscience. Die Aufnahmen beschreiben den durchschnittlichen Verlust von Gehirnzellen in verschiedenen Hirnregionen der Patienten.

Durch Autopsie-Studien ist Forschern bereits bekannt, dass es bei Alzheimer-Patienten in vielen Gehirnarealen zu einem fortschreitenden Tod der Nervenzellen kommt. In den Videos ist zu sehen, dass sich der Schaden von jenem Areal, der für das Gedächtnis zuständig ist, zu jenem Bereich bewegt, der für Emotionen und die Verhaltenskontrolle eine Rolle spielt. (pte)