Rauch-Kallat bis 2020 optimistisch...
Hans Punz

Wien - Die ÖVP-Frauen peilen bis ins Jahr 2020 eine absolute Gleichstellung zwischen Frauen und Männern an. Es sei klar, dass dies bis 2010 noch nicht umsetzbar sei, 2020 sei aber ein "realistisches Ziel", sagte ÖVP-Frauenbundesleiterin Rauch-Kallat anlässich des Internationalen Frauentages am Samstag. Als wichtigstes Ziel für 2010 nannte die Ex-Frauenministerin gleichen Lohn für gleiche Arbeit.

Außerdem wollen die ÖVP-Frauen in der nächsten Legislaturperiode eine stärkere Männerbeteiligung an der Familienarbeit erreichen. Der Anteil von sechs Prozent Männern an der Karenz sei zu niedrig. Ziel müssten 40 bis 50 Prozent sein. Erreichen will Rauch-Kallat dies durch Bewusstseinsarbeit.

Das "liebe Geld"

Auch niedrige Frauen-Einkommen im Alter sehen die ÖVP-Frauen als Problem. Ansetzen will Rauch-Kallat etwa beim Pensionssplitting, dieses sei viel zu wenig bekannt, verwies sie auf eine von den ÖVP- Frauen durchgeführte Umfrage. Demnach würden von zehn Frauen sieben mit den Begriff Pensionssplitting nichts anfangen können. Dabei sei die Frauenpolitik für 55 Prozent der Frauen sehr wichtig, 33 Prozent stufen sie laut Rauch-Kallat als wichtig ein. ÖVP-Bundesgeschäftsführerin Mojzis erklärte, sie wolle die politischen Strukturen "ein Stückchen weiter weiblicher machen", so müsse man etwa an der Diskussionskultur arbeiten. Als Beispiel nannte sie den "unsäglichen U-Ausschuss". Dort sei nie in Diskussion gestanden, dass auch eine Frau den Vorsitz führen werde. Gefragt nach ihrer Nachfolgerin Bures sagte Rauch-Kallat, sie sehe gar keine so großen Unterschiede zwischen den Zielen, sondern in den Wegen, wie man diese erreiche. Die ÖVP setze auf Hilfe zur Selbsthilfe, "wir wollen nicht über andere bestimmen". (APA)