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Oskar Lafontaine

Foto: aPA/Keystone/Coffrini

Frankfurt/Main - Der frühere SPD-Vorsitzende Oskar Lafontaine kann sich vorstellen, dass der irakische Machthaber Saddam Hussein unter bestimmten Umständen getötet wird. "Ich bin der Meinung, dass man Verbrecher vor ein Gericht stellen sollte und wenn es nicht anders geht, sie durch Militäreinsätze auch tötet", sagte Lafontaine in der Sendung "Friedmann", die am Mittwochabend in der ARD ausgestrahlt werden sollte. Die Amerikaner hätten immer wieder Tyrannen umgebracht. Im Jemen habe man kürzlich mit einer unbemannten Drohne ein Kommando des Terrornetzwerks El Kaida ausgeschaltet.

Es gebe genügend Gründe, Hussein zu stürzen und ihn als Dikator zu beseitigen, sagte Lafontaine. Allerdings gebe es keinen Grund dafür Tausende Zivilisten mit einem Krieg umzubringen, deshalb sei die jetzige Vorgehensweise unter keinem Gesichtspunkt akzeptabel, betonte der Ex-Spitzenpolitiker.

Zur Kritik von SPD-Fraktionschef Franz Müntefering an seiner Person sagte Lafontaine, dies sei "kein demokratischer Stil". Es komme ihm vor wie im Kindergarten, wo die Kinder sagten "Du bist doof" oder "halte den Mund". Lafontaine war 1999 als SPD-Chef und Finanzminister zurückgetreten. Er hatte sich zuletzt wieder verstärkt zu Wort gemeldet, was zu Spekulationen über seine Rückkehr in die Politik geführt hatte. (APA)