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Sich kreuzende DNS-Stränge, aufgenommen mit einem Rasterkraft-Mikroskop.

dpa/saar-universität

Washington - Unter Zuhilfenahme des Genoms des Menschen und der Maus hat ein Computerspezialist der Washington University in St. Loius eine Methode zur Bestimmung neuer Gene in beiden Genomen entwickelt. Mit der Methode wurden bereits 1.019 neue Gene entdeckt. Michael R. Bent rechnet ebenso wie seine internationale Kollegenschaft aus Spanien, der Schweiz, Großbritannien und dem Pharmakonzern GlaxoSmithKline in Zukunft mit einer schnelleren Entdeckung von Genen in beiden Genomen. Bei Labors könnte das System aufgrund seiner Wirksamkeit und Kosteneffizienz auf offene Ohren stoßen.

Bisher 7.000 Experimente nötig

"Bislang waren rund 7.000 Experimente nötig, um tausende Gene nachzuweisen. Mit der neuen Methode reduziert sich die Zahl auf etwa 1.500", erklärt Bent. Der Computerspezialist entwickelte TWINSCAN, eines der Programme, das zur Genbestimmung verwendet wird, indem er die Verbindung zwischen beiden Genomen und die statistischen Muster in den individuellen DNA-Sequenzen jedes Genoms untersuchte. Das entwickelte Computerprogramm basiert auf DNA-Sequenzen, die sich seit dem gemeinsamen Vorfahren von Mäusen und Menschen nicht verändert haben, um so die Genauigkeit der Genbestimmung zu erhöhen.

Unter den 1.019 neuen Genen vermutet das internationale Forscherteam auch einen nahen Verwandten des Dystrophin-Gens entdeckt zu haben. Das Dystrophin-Gen ist bei der Duchenne-Muskeldystrophie (DMD), einer neuromuskulären Erkrankung, mutiert. Bent geht davon aus, dass sich die neue Methode nicht nur zur Bestimmung von Genen bei Mäusen und Menschen eignet, sondern auch die Analyse der Genome von Affen, Hühnern und Ratten verbessern wird. (pte)