Wien - Die dramatische finanzielle Situation der Niederösterreichischen Gebietskrankenkasse (NÖGKK) werde durch die derzeitige Rekordarbeitslosigkeit noch zusätzlich verschärft, stellte Obmann Gerhard Hutter am Mittwoch fest: "Da die Krankenversicherungsbeiträge für Arbeitslose per Gesetz pauschaliert und auf dem Wert von 2001 eingefroren sind, fehlen uns jährlich 8,3 Mio. Euro. Und das bei einem Defizit von 110 Mio. Euro."

Weitere negative Auswirkungen der Arbeitslosigkeit ließen sich zwar nicht auf den Euro genau berechnen, würden das Ergebnis aber zusätzlich verschlechtern, weil der Großteil des Einnahmensektors konjunkturabhängig sei (Lohn- und Gehaltsniveau, Versichertenstruktur), so Hutter. Im Klartext: Der Löwenanteil der Einnahmen werde von den Beiträgen bestimmt. Derzeit sinke die Zahl der Erwerbstätigen, was für die NÖGKK geringere Einnahmen bedeute. In diesem Zusammenhang fürchtet Hutter auch, dass die geplante Anhebung des Frühpensionsalters die Situation am Arbeitsmarkt zusätzlich verschärfen werde. "Die Kosten werden sich dann zu einem Teil von der Frühpension hin zu Arbeitslosigkeit und Krankenstand verschieben." (APA)