Hamburg/Brüssel - Die NATO-Bündnispartner werden einem Pressebericht zufolge vermutlich am Donnerstag zu einer Sondersitzung zusammenkommen, um über die Unterstützung eines möglichen US-Angriffs auf den Irak zu beraten. Zahlreiche Bündnisstaaten wollten die Sitzung ansetzen, um Frankreich und Deutschland "wieder zurück in Reihe und Glied zu bekommen", zitierte die "Financial Times Deutschland" (Mittwochausgabe) Diplomaten in Brüssel. Ein Vertreter des Nordatlantik-Paktes wollte das Treffen laut der Zeitung nicht bestätigen.

Deutschland, Frankreich, Belgien und Luxemburg lehnten es in der NATO bisher ab, über die Anfrage der USA zu entscheiden. Die vier Länder verwiesen darauf, dass eine solche NATO-Entscheidung angesichts der noch immer laufenden diplomatischen Bemühungen um eine friedliche Lösung des Irak-Konflikts verfrüht wäre. Nach Einschätzung von Diplomaten in Brüssel hat Luxemburg jedoch nun keine Einwände mehr. Luxemburg habe bei einem informellen Treffen der NATO-Botschafter seine Position in dieser Hinsicht "weiter entwickelt", sagte ein Diplomat.

Nach einer informellen Anfrage im Dezember hatte Washington das Bündnis Mitte Jänner auch offiziell um Unterstützung für den Kriegsfall gebeten. Dazu sollen unter anderem der Einsatz der NATO-eigenen AWACS-Aufklärungsflugzeuge, militärischer Beistand für die Türkei sowie die Bereitstellung von "Patriot"-Luftabwehrraketen in der Türkei gehören. (APA)