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US-Präsident George W. Bush betet mit Familienangehörigen der Columbia-Crew.

REUTERS/Larry Downing

Houston/Washington - Drei Tage nach dem Absturz der Raumfähre Columbia haben die USA mit einer offiziellen Trauerfeier der sieben getöteten Astronauten gedacht. "Unsere Nation teilt den Kummer und den Stolz" der Angehörigen der Astronauten, sagte US-Präsident George W. Bush vor etwa 10.000 Trauergästen im Johnson-Raumfahrtzentrum im texanischen Houston. Zuvor hatte Bush bereits seinen Willen zur Fortsetzung des amerikanischen Raumfahrtprogramms bekräftigt. Bergungsmannschaften entdeckten ein großes Stück des Bugs der Columbia. Die US-Raumfahrtbehörde NASA geht inzwischen davon aus, dass die Panne beim Start des Shuttles am 16. Jänner das Unglück verursachte.

"Ihre Mission war fast beendet, und wir haben sie so kurz vor dem Ziel verloren", sagte Bush bei der Zeremonie. "Der Verlust war plötzlich und fürchterlich." Die sieben Astronauten hätten um die Risiken ihrer Aufgabe gewusst und diese im Dienste der Forschung bereitwillig in Kauf genommen, sagte Bush. Die ganze Menschheit stehe in ihrer Schuld. Er versicherte zugleich: "Das amerikanische Raumfahrtprogramm wird weitergehen." Bush nahm in Begleitung seiner Ehefrau Laura an der Trauerfeier teil. Beide reisten gemeinsam mit Neil Armstrong, der als erster Astronaut den Mond betreten hatte, und US-Astronaut John Glenn nach Houston.

NASA stockt Etat auf

An der Trauerfeier nahmen neben Angehörigen und Freunden der sieben getöteten Astronauten unter anderem auch NASA-Chef Sean O'Keefe und die Weltraumveteranen Armstrong und Glenn teil. O'Keefe sagte zum Auftakt der Feier, das Gefühl der Trauer um die Astronauten sei überwältigend. "Es ist unsere Pflicht, das Erbe der gefallenen Helden zu ehren, indem wir die Ursache für den Verlust der 'Columbia' und ihrer Besatzung herausfinden." Zahlreiche US-Bürger bekundeten ihr Mitgefühl mit den Familien der Opfer, indem sie Gedichte, Flaggen und Blumen an die Abzäunung des Geländes hängten.

Die US-Regierung schlug unterdessen vor, den Etat des Raumfahrtprogramms im kommenden Jahr um 3,1 Prozent aufzustocken, wie das Weiße Haus bekannt gab. Demnach soll die NASA, wie bereits vor Wochen in längerfristigen Planungen vorgesehen, in dem ab Oktober beginnenden Haushaltsjahr knapp 15,5 Milliarden Dollar (14,45 Milliarden Euro) erhalten. Schwerpunkt der Erhöhung und der Forschung solle die Suche nach außerirdischem Leben sein, hieß es in dem Entwurf. Das Vorkommen von Leben außerhalb der Erde sei möglicherweise "näher an der Realität als wir bislang angenommen haben", hieß es weiter. (APA/AFP/AP/dpa)