Houston - Die auf sie niederprasselnden Fragen, warum sie nicht zeitgerecht etwas zur Rettung der Shuttle-Besatzung unternahmen, versuchten Sprecher der Nasa in der New York Times zu beantworten: Keine von fünf theoretischen Rettungsmöglichkeiten sei durchführbar gewesen.

Flugabbruch beim Start

Wird in der Startphase ein ernstes Problem entdeckt, kann diese abgebrochen werden. Das Shuttle wird von der Trägerrakete getrennt und kann auf Rollbahnen in Spanien oder Marokko notlanden. Der Schaden an der Columbia wurde jedoch erst am Tag nach dem Start bei genauer Kontrolle der Videoaufnahmen entdeckt.

Reparatur des Hitzeschilds

Die Mannschaft besaß kein Werkzeug zur Reparatur der hitzebeständigen Kacheln an der Unterseite des Shuttles. Eine improvisierte Reparatur hätte laut Nasa den Schaden noch vergrößern können.

Flucht zur Raumstation

Ein Andocken an der Internationalen Raumstation ISS sei nicht möglich gewesen, weil sich diese auf einer höheren Umlaufbahn um die Erde befand und die Columbia nicht annähernd genug Treibstoff geladen hatte, um diese erreichen zu können.

Rettungsshuttle schicken

Eine weitere Raumfähre, die Atlantis, sollte am 1. März zur ISS starten. Die Startvorbereitungen dauern aber, selbst wenn auf viele Sicherheitsmaßnahmen verzichtet wird, mindestens drei Wochen. Die Columbia hatte aber nur noch Sauerstoff und Treibstoff für weitere fünf Tage im All.

Andere Form der Landung

Laut Nasa habe man ohnehin einen Kurs gewählt, der die Erhitzung so gering wie möglich halten sollte. (est/DER STANDARD, Printausgabe, 5.2.2003)