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Josef Pühringer

Foto: APA/rubra

STANDARD: Mercedes oder Fahrrad - was wäre Ihnen lieber? SPÖ-Vizechef Heinz Fischer meinte, die SPÖ wäre als Regierungspartner für die ÖVP quasi ein Mercedes, leistungsfähig, aber eben auch teurer.

Pühringer: Ein Mercedes ist natürlich ein besseres, fahrtaugliches Mittel als ein Fahrrad. Aber er muss fahrbereit sein. Ein nicht funktionsfähiger Mercedes bringt nichts. Fischer soll die Zeit nutzen, eine vernünftige Regierungsbeteiligung mit einem gemeinsamen Programm in seiner Partei tragfähig zu machen.

STANDARD: Die Avancen der ÖVP konzentrieren sich aber vor allem auf die Grünen. Wo sind die Großkoalitionäre?

Pühringer: Ich sage nach wie vor: Schwarz-Rot wäre in der jetzigen Zeit am vernünftigsten. Aber: Da müssen immer beide wollen. Wenn sich SP- Chef Gusenbauer mehrheitlich nicht durchsetzen kann in seiner Partei, dann wird’s schwierig. Ich wäre für eine breite Zusammenarbeit, aber ich folge dem Parteivorstand, wenn er sagt, das ist nicht möglich, weil die in der SPÖ nicht können oder wollen.

STANDARD: Kann Schwarz-Grün ideologisch zusammengehen?

Pühringer: Ich bin, ehrlich gesagt, von den Grünen positiv überrascht. Wenn sie sich entscheiden, Verantwortung zu übernehmen, dann ist mir das durchaus recht. VP und Grüne haben bei der ökosozialen Marktwirtschaft sicherlich inhaltliche Deckungsfelder. Natürlich darf man nicht übersehen, dass es in manchen Fragen (Straßenbau, Drogenpolitik) Dissens gibt. Aber das sind ja Dinge, wo man sich einmal für eine gewisse Zeit vereinbaren kann.

STANDARD: Wäre ein Porsche - Modell FPÖ - erneut reizvoll?

Pühringer: Die Freiheitlichen machen derzeit nicht gerade den Eindruck, ein verlässlicher Partner zu sein. (DER STANDARD, Print-Ausgabe vom 5.2.2003)