Wien - Eine Installation auf Wanderschaft, die die Reise eines Opfers von Menschenhandel thematisiert, kommt im Februar nach Wien. "Die Reise gegen den Menschenhandel" benützt sieben Transportcontainer, um die brutalen und grauenvollen Erfahrungen von
Frauen darzustellen, die in die Prostitution verkauft werden. Die
interaktive Ausstellung basiert auf den realen Lebensgeschichten von
jungen Frauen, die ihre Heimatländer verlassen, um ein besseres Leben
zu suchen, die aber getäuscht oder von den Menschenhändlern dazu
gezwungen werden, in der Sex-Industrie zu arbeiten.
Das Ziel der Reise ist es, BesucherInnen die Wirklichkeit des
grenzüberschreitenden Prostitutionshandels bewusst zu machen - eines
Verbrechens, das täglich rund um die Erde begangen wird - und die
Öffentlichkeit, die PolitikerInnen und im speziellen die Konsumenten
aufzurufen, etwas dagegen zu tun.
Jeder Container zeigt eine unterschiedliche Phase im Verlauf des
Frauenhandels. Es beginnt mit "Hoffung", welche die Ambitionen junger
Frauen zum Ausdruck bringt, die planen, ihr Heimatland zu verlassen.
Die Container "Uniform", "Schlafzimmer" und "Kunde" bieten einen
graphisch aufbereiteten alarmierenden Einblick in das tägliche
Martyrium von Frauen, die zur Arbeit in der Sex-Industrie gezwungen
wurden.
Die sieben Container wurden individuell von führenden KünstlerInnen
wie dem mit dem Oscar ausgezeichneten Filmdesigner Michael Howells,
der Oscar-prämierten Kostümdesignerin Sandy Powell und dem Turner
Preisträger Bildhauer Anish Kapoor gestaltet.
Die treibende Kraft hinter der Reise ist die mit dem Oscar
ausgezeichnete Schauspielerin Emma Thompson, die sich mit Sam
Roddick, einer Mitaktivistin und Tochter der Body Shop Gründerin
Anita Roddick zusammengefunden hat, um das Bewusstsein über den
Menschenhandel und die Not der gehandelten Frauen zu schärfen.
Emma Thompson wird die Reise nach Wien begleiten (dieStandard.at berichtete). Sie eröffnete
die erste Schau dieser Installation letzten September auf dem
Trafalgar Square in London, wo die Ausstellung eine noch nie da
gewesene Aufmerksamkeit bei den Medien, der Öffentlichkeit und der
Politik erregte.
Neben ihrer Schauspielkarriere ist Emma Thompson Vorsitzende der
Helen Bamber Stiftung - einer Organisation, die Opfer von
Menschenrechtsverletzungen unterstützt, Bewusstsein über den
Menschenhandel schafft und den Überlebenden hilft, ihr Leben neu
aufzubauen. Die Gründerin, Helen Bamber, arbeitete über sechzig Jahre
für Opfer von Gewalt. Sie begann damit 1945, als sie mit der
jüdischen Befreiungseinheit in das Bergen Belsen Konzentrationslager
kam.
Die Installation ist ein Teil des Wiener Forums zur Bekämpfung des
Menschenhandels, das zwischen 13. und 15. Februar im Wiener Austria
Center stattfindet. Das Forum stellt den Höhepunkt der Globalen
Initiative der Vereinten Nationen zur Bekämpfung des Menschenhandels
(UN.GIFT) dar.