Bonn/München - Die beiden deutschen Mobilfunknetzbetreiber T-Mobile und O2 haben ihre Kooperation beim Ausbau und Betrieb der künftigen UMTS-Mobilfunknetze in Deutschland erweitert. Kern der am Dienstag von beiden Unternehmen in Bonn und München bekannt gegebenen Vereinbarung ist, dass O2 das komplette UMTS-Netz des Wettbewerbers T-Mobile vom Netzstart bis Ende 2004 durch seine eigenen Kunden mitbenutzen darf.

Bisher war die Kooperation der beiden Unternehmen bis Ende 2003 befristet und bezog sich vorrangig auf einen abgestimmten Netzaufbau. Für die erweiterten UMTS-Kapazitäten wird 02 im laufenden Jahr in zwei Tranchen 210 Mio. Euro an T-Mobile zahlen.

O2-Deutschland-Chef Rudi Gröger verspricht sich von der Vereinbarung vor allem ein besseres UMTS-Service-Angebot für die Kunden. Eine negative Auswirkung auf das Ergebnis des eigenen Unternehmens erwartet der O2-Chef nicht.

T-Mobile kann eigenen Angaben zufolge durch die erweiterte Kooperation mit O2 zusätzliche Einnahmen erzielen und seine Investitionen in das im dritten Quartal startende UMTS-Netz refinanzieren. Im vergangenen Jahr seien 140 Mio. Euro in den Netzaufbau investiert worden, teilte T-Mobile auf Anfrage mit.

Die beiden Unternehmen arbeiten auch im derzeitigen GSM-Mobilfunk zusammen. T-Mobile stellt O2 dabei seit Jahren Netzkapazitäten zur Verfügung, so dass der deutlich kleinere Anbieter auch in abgelegenen Gebieten ohne eigene Netzabdeckung seine Kunden versorgen kann. (APA/Reuters)