Ob kurze Wuschelfrisur, gestufter Bob oder romantische Locken - in die neuen Frisuren soll Schwung kommen. "Bewegung, Bewegung, Bewegung", nennt Starfriseur Winfried Löwel (Nürnberg) den Trend für Frühjahr/Sommer 2003. "Die Betonfrisur ist out", lautet die Botschaft des Zentralverbandes des Deutschen Friseurhandwerks (ZV) bei der Deutschlandpremiere der neuen Frisurenmode in Köln.

Foto: ZDH

"Auch Männer werden langsam romantisch", meint Löwel. "Glatzköpfe sind out. Man trägt wieder Haar - auch wenn man wenig hat." Dabei sei die Frage "Kurz oder lang?" passe. "Beides ist topaktuell." Vielfach stehen die Haare bei den Männern nach oben, mitunter mit rasantem Schwung. Ein Stirnband verleiht dem Ganzen etwas Verwegenes. Strähnen sollten beim Mann so aussehen, als wären die Haare von der Sonne ausgebleicht - "nichts Unnatürliches", raten die Spezialisten. Der Trend gehe zum "leichten Surfer-Look".

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Bei den Frauen gehören mattes Blond und warme Rot- und Brauntöne zu den Trendfarben. "Zum absoluten Farbfavoriten steigt Mahagoni auf", sagen die Experten voraus. Wichtig für kurze und mittellange Frisuren seien "präzise Schnitte". So kann der Bob 2003 mal nach links, mal nach rechts frisiert werden. Auf einer Seite fällt das Haar über ein Auge, den Hinterkopf krönen einige Strähnen, die gewollt widerspenstig in die Höhe ragen. "Durch den Schnitt muss es so perfektioniert sein, dass man durchgeht - und es sitzt."

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Auch die alte Dauerwelle ist überholt, meinen die Friseure. Heute werde durch "Umformung" Volumen erzeugt - durch leichte Dauerwellen und größere Wickler. Die dafür verwendeten Substanzen seien deutlich schonender als früher. Dennoch muss Starfriseur Löwel bei der Frage, wo es die best frisierten Frauen gibt, erst einmal nachdenken. Früher sei dies für ihn die italienische Modemetropole Mailand mit ihren dunkelhaarigen Schönheiten gewesen. "Heute sind alle blond", bedauert er. In Deutschland sei es vor allem Düsseldorf. "Auf der Königsallee kann man manchmal noch sehr gut frisierte Leute sehen."

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Eine große Neuerung ist das Make-up für den Mann. "Ein makelloser Teint, dekorativ gestaltete Augenbrauen und Wimpern, betonte Lidränder, glänzende Lippen und Nägel gehören zum kosmetischen Pflegeprogramm", meint der Zentralverband, der 33.000 Betriebe in Deutschland vertritt. (APA/red)

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