Ein Gendarm in der Pongauer Fremdenverkehrsgemeinde Altenmarkt ist Ende Dezember 2002 vorläufig vom Dienst suspendiert worden, weil er Strafgelder in die eigene Tasche gesteckt haben soll. Zumindest einen Fall bestätigt Oberst Albert Struber, der strategische Leiter des Salzburger Landesgendarmeriekommandos. "Ein Fall ist ein Fall zu viel", bedauerte Struber. Derzeit sei die Angelegenheit gerichtsanhängig.

Beschwerde eines Autofahrers

Aufgeflogen war die Affäre durch die Beschwerde eines Autofahrers, der eine Lenkerbenachrichtigung erhalten hatte und dafür zahlen hätte sollen. Normalerweise wird man mit einer solchen Benachrichtigung (häufig nach Parkvergehen) ersucht, zum Gendarmerieposten zu kommen, um den Sachverhalt zu klären. Erst dann wird entschieden, ob eine Geldstrafe eingehoben wird oder nicht. Weil der Autofahrer gleich zahlen hätte sollen, wurde er stutzig.

Harte Vorgangsweise notwendig

Struber sagte, dass derzeit geprüft werde, ob es noch weitere Fälle gegeben habe. "Nach der derzeitigen Sachlage war es der einzige Fall." Dennoch sei eine harte Vorgangsweise notwendig, weil es hier um das Vertrauen der Bevölkerung in die Exekutive gehe. Die Suspendierung sei vorläufig, nun werde das Gerichtsverfahren abgewartet.

Dass fast zur gleichen Zeit, nämlich mit 1. Jänner 2003, der Kommandant des Postens Altenmarkt dem Posten Flachau zugeteilt wurde, sei ein reiner Zufall, so Struber. Der Leiter des Altenmarkter Postens sei mit der Führung überfordert gewesen. Angeblich sollen auch Akten liegen geblieben sein. Ob dadurch auch Straftaten verjährt sind, ist derzeit noch unklar. (APA)