Bagdad - Zwei Tage vor dem mit Spannung erwarteten Auftritt von US-Außenminister Colin Powell vor dem UN-Sicherheitsrat hat sich Bagdad unbeeindruckt von der Ankündigung von Beweisen über angebliche Verletzungen der UNO-Resolution gezeigt. Der Irak sei nicht beunruhigt, sagte der Berater von Machthaber Saddam Hussein, Amir el Saadi, am Montag. Der Irak habe nichts zu verbergen und fürchte daher auch nicht die "Beweise", die mehrere Mitglieder des EU-Parlaments am Montag eigenen Angaben zufolge UN-Chefinspektor Hans Blix überreicht hatten.

Bei einem Treffen mit Blix in New York hatten die EU-Parlamentarier eigenen Angaben zufolge Informationen über das irakische Waffenprogramm übergeben. Die Unterlagen enthielten geheime Informationen zu Waffenverstecken in Irak, sagte die stellvertretende Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses des EU-Parlaments, Emma Nicholson. Zudem sei Blix darüber informiert worden, dass der Irak noch im vergangenen Monat versucht habe, Material zum Bau von Massenvernichtungswaffen zu besorgen. Die Informationen seien "in den vergangenen Tagen aus dem Irak angekommen".

Der französische Regierungschef Jean-Pierre Raffarin forderte unterdessen, dass die von Powell angekündigten Belege den UN-Waffeninspektoren zur Analyse vorgelegt werden sollten. Der UN-Sicherheitsrat müsse anschließend darüber debattieren, sagte Raffarin dem französischen Fernsehsender TF1. Ein Krieg im Irak müsse mit "allen unseren Kräften" verhindert werden.(APA)