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Wien - Die jüngst wieder aufgeflammte Debatte um eine Liberalisierung der Öffnungszeiten im österreichischen Handel erhält neue Nahrung. Der britische Konzern Freeport plc, einer der größten europäischen Betreiber von Designer-Outletcentern, bringt demnächst das 24-Stunden-Shopping nach Österreich - wenn auch vorerst nur als Pilotprojekt. Nachtschwärmer werden jubeln.

Am 28. Mai öffnet das Freeport-Outletcenter nahe Kleinhaugsdorf im nördlichen Niederösterreich, unmittelbar hinter der Grenze auf tschechischem Staatsgebiet, seine Pforten. Das liberale Ladenschlussgesetz Tschechiens macht das durchgehende Offenhalten der Shops möglich. Vorerst soll an einzelnen besonders attraktiven Tagen getestet werden, wie die Kundschaft das Rund-um-die-Uhr-Shopping annimmt.

"NullbisVierundZwanzig"-Tag

"Dazu gehören der Ferienbeginn, Halloween, Ausverkaufsstart und Ähnliches. Wenn die Konsumenten wollen, werden wir den Service ausweiten", sagt Freeport-Marketingchef, Simon Jobling. Die "NullbisVierundZwanzig"-Tage, so der Werbeaufhänger, sollen mit speziellen Events und der Infrastruktur des benachbarten Diskontmekkas "Excalibur City" gekoppelt werden.

Bisher ist Shopping rund um die Uhr in Österreich nur an Tankstellen möglich. Während dort hauptsächlich Lebensmittel, Tabakwaren, Autozubehör oder Zeitschriften feilgeboten werden, gibt es im Outletcenter in erster Linie stark reduzierte Markenkleidung zu erstehen.

Außerhalb der 24-Stunden-Einkaufstage wird das Outletcenter sieben Tage die Woche jeweils zwischen 10.00 und 22.00 Uhr geöffnet sein. Abgeleitet aus den Erfahrungen in Großbritannien, wo rund 60 Prozent des Umsatzes an Samstagen und Sonntagen erzielt wird, rechnet Freeport auch hierzulande mit einem Riesenerfolg. Ausgerichtet ist das gesamte Konzept auf das weitere Einzugsgebiet des niederösterreichischen Weinviertels und dabei speziell auf die Wiener Konsumenten.(Michael Bachner, Der Standard, 03.02.2003)