Schon zwei Tassen Kaffee täglich würden das Risiko erhöhen.
YURIKO NAKAO

Chicago - Der Genuss von zuviel Koffein erhöht bei Schwangeren das Risiko einer Fehlgeburt erheblich. Zu diesem Schluss kommt eine am Montag veröffentlichte Studie von US-WissenschaftlerInnen. Schon eine Menge von 200 Milligramm Koffein täglich - das entspreche ungefähr zwei Tassen Kaffee - verdoppele die Gefahr, eine Fehlgeburt zu erleiden, erklärten WissenschaftlerInnen des Forschungszentrums Kaiser Permanente in Oakland (US-Bundesstaat Kalifornien). Schwangere sollten deshalb in den ersten fünf Monaten auf den Genuss von Kaffee, Tee und koffeinhaltigen Getränken verzichten.

Dass Koffein in der Schwangerschaft das ungeborene Kind gefährden kann, war schon in vorherigen Studien festgestellt worden. Allerdings war die potenziell gefährliche Menge bislang mit 300 Milligramm täglich angegeben worden. KritikerInnen hatten jedoch argumentiert, die älteren Studien hätten nicht berücksichtigt, dass Frauen mit unproblematischem Schwangerschaftsverlauf wegen der morgendlichen Übelkeit Koffein oft von sich aus meiden.

Studie

Die ForscherInnen des Oaklander Instituts beobachteten nun in den Jahren 1996 bis 1998 mehr als 1.000 Frauen, die durch die gesamte Schwangerschaft hindurch weiter Koffein konsumierten. Das Ergebnis: Die Gefahr einer Fehlgeburt wuchs mit steigendem Koffeinkonsum, sei es durch Kaffee, Tee, heiße Schokolade oder andere koffeinhaltige Getränke.

Schwangere, die nicht ganz auf Koffeingenuss verzichten wollten, sollten täglich möglichst nur eine Tasse Kaffee trinken oder auf entkoffeinierte Produkte umsteigen, sagte der Mediziner De-Kun Li, einer der Verfasser der Studie, die im "American Journal of Obstetrics and Gynecology" veröffentlicht wurde. Das Stimulanzmittel wirke mitunter auch auf die Gefäße und beeinträchtige dadurch die Durchblutung der Placenta. (APA/AFP)