New York - In einem Krieg gegen den Irak würde das US-Militär einem Zeitungsbericht zufolge mehr als 3.1000 präzisionsgelenkte Bomben und Raketen einsetzen. Der Angriffsplan sehe vor, dass mit diesen Waffen innerhalb der ersten 48 Stunden der Weg geebnet werden solle für eine Invasion von Bodentruppen, berichtete die "New York Times" am Sonntag unter Berufung auf Kreise des Militärs und des US-Verteidigungsministeriums.

An dem Luftangriff würden dem Bericht zufolge rund fünfhundert Kampfjets und Versorgungsflugzeuge eingesetzt. Diese Flugzeuge der US-Luftwaffe seien vor allem in der Golf-Region stationiert. Außerdem kämen die Kampfjets auf vier oder fünf Flugzeugträgern der Marine zum Einsatz. Der Luftangriff könne innerhalb einer Woche beendet sein. Eine Bodenoffensive würde dann schnell folgen, berichtete das Blatt. Vom Norden Kuwaits aus würden die 3. Infanteriedivision der Armee und ein beträchtliches Kontingent an Marineinfanteristen in Irak vorrücken. Die 4. Infanteriedivision würde von der Türkei aus in den Norden Iraks vorstoßen. Möglicherweise würde die britische Armee die US-Truppen in Kuwait unterstützen.

"Kampfeswillen brechen"

Das US-Militär würde sich dem Plan zufolge weit stärker auf präzisionsgelenkte Waffen stützen als im Golf-Krieg 1991, um die Zahl ziviler Opfer und die Zerstörung der Infrastruktur so gering wie möglich zu halten. Die "New York Times" berichtete unter Berufung auf Luftwaffenkreise, die Luftwaffe habe in der Golf-Region bereits 6.700 satellitengesteuerte Bomben und mehr als 3.000 lasergelenkte Bomben.

Das Ziel sei es, den Kampfeswillen der irakischen Armee zu brechen und weite Truppenteile zur Aufgabe oder zum Überlaufen zu bewegen. Die irakische Führung in Bagdad solle isoliert werden, um so ihren raschen Sturz zu bewirken. Experten rechnen damit, dass die USA in der Golf-Region bis Mitte Februar ausreichend Truppen für einen Angriff zusammengezogen haben. Nach der am Samstag veröffentlichten Umfrage des Fernsehsenders ABC und der Tageszeitung "Washington Post" sprach sich mit 51 Prozent der Befragten erstmals eine Mehrheit für einen Irak-Krieg auch ohne UNO-Mandat aus. Der Erhebung zufolge wuchs die Zustimmung der Bevölkerung für die Irak-Politik von US-Präsident George W. Bush nach dessen Rede zur Lage der Nation am Dienstag. Bush hatte dem Irak darin erneut mit Krieg gedroht. (APA/Reuters)