Am Auto-Olymp herrscht Gedränge.

Das zwischen Rolls-Royce, Bentley, Maybach einerseits, den E-Klassen, 5ern und A6 andererseits angesiedelte Luxuslimousinen-Segment zählt mittlerweile ein halbes Dutzend Mitglieder.

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Wo sich einst

die S-Klasse allenfalls mit Jaguar messen musste, haben diese sich heute der Konkurrenz von 7er-BMW, ...

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und Lexus LS 430

(Toyota) zu erwehren.

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Der neue Alu-Jaguar XJ

hat noch Anlaufschwierigkeiten.

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Nun hatte

DER STANDARD Gelegenheit, den jüngsten Störenfried am Souverän zu messen. Der Vergleich Phaeton W12 (420 PS) ...

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... gegen S 500 4matic

(V8, 306 PS) ist nicht ganz fair, geht aber kaum anders: Wir wollten zwei Allradler testen. Den hat der V12-Mercl, der S 600 (500 PS; gibt's derzeit nur in Langversion, kostet ab 155.904 €), leider nicht. Unter Abzug dieser Taxen lässt sich vorweg resümieren, dass der VW mindestens ebenbürtig ist. Betonung auf mindestens.

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Zunächst einmal

strotzen beide Limos nur so vor Hightech. Es gibt alles, was gut und teuer ist, bis hin zum automatischen Abstandsregel-Tempomat. Der passt auf der Autobahn das Tempo dem Verkehr an. Ist die Spur frei, geht er automatisch aufs gespeicherte Reisetempo. Funktioniert super - solange es nicht schneit und die Sensoren verdrecken.

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Beim Design

spielt die S-Klasse ihren Mercedes-Vorteil souverän aus, auch wenn der Phaeton sehr stilsicher wirkt - speziell die Heckpartie ist gefällig.

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Innen sieht die Welt ganz anders aus.

Hier sieht der große Sternträger plötzlich fast alt aus, ...

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... und tatsächlich

muss sich die Konkurrenz hinsichtlich Gediegenheit, luxuriöser Anmutung, Verarbeitung künftig an VW messen. Wer hätte das gedacht?

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Was auch für den Wolfsburger spricht,

ist die Klimaanlage. Zugfrei, hatte Ex-VW-Kaiser Ferdinand Piëch posaunt, werde er den Phaeton gegen die S-Klasse positionieren. Versprochen, weit gehend gehalten. Dafür muss man in Kauf nehmen, dass die Lüftung nicht ganz geräuschfrei werkt, lauter als im Mercedes jedenfalls. Pech, wenn die Autos innen so leise werden, dass man fast nur mehr Nebengeräusche hört. Ebenfalls top ist der Phaeton in Sachen Bedienkomfort, trotz vieler Knöpfe ist alles vorbildlich logisch angeordnet.

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Thema Allrad:

Mercedes hat hier, siehe 4matic, nachgerüstet. Audi hat "quattro", BMW ziert sich. Speziell im Winter sind vier angetriebene Räder fein. Trotz der Schwere dieser Limousinen bleiben sie auch bei Schnee(matsch) und Eis tadellos manövrierfähig, nur beim Bremsen sollte man längere Anhaltewege kalkulieren.

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Ihr Können unter Beweis gestellt

hat die 4matic bei brutalem Schneetreiben auf der A1 Wien-Salzburg, wobei die Auslegung in Richtung Heckantrieb geht - im Zweifelsfall kommt das Heck. 4motion bei VW ist hingegen neutral ausgelegt, manche favorisieren diese Philosophie.

Gleichstand auch beim Fahrwerk.

VW hält dem Stuttgarter Luftfederpionier ein ebensolches System modernster Bauart entgegen.

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Und bei der Automatik setzen

- im vorliegenden Fall - beide auf Fünfgang. VW-Pluspunkt: schalten in einer Ebene - die verwinkelte Mercedes-Kulisse hakelt mitunter. Mercedes-Pluspunkt: weichere, unmerklichere Schaltvorgänge.

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Was für die S-Klasse spricht:

Image, ganz klar. Für den Phaeton: Understatement. Wer eine große Limousine will/braucht, ist in Krisenzeiten mit diesem Auto sicher unverdächtiger unterwegs. (Andreas Stockinger, AUTOMOBIL, 24.1.2003)

Links
Mercedes S-Klasse
Volkswagen Phaeton

montage: derstandard.at