Innsbruck - Für fünf "EQUAL"-EU-Projekte zur Erprobung neuer Modelle in der Arbeitsmarktpolitik hat es in Tirol jetzt den Startschuss gegeben: Diskriminierung und Ausgrenzung auf dem Arbeitsmarkt sollen damit bekämpft werden. Benachteiligte Jugendliche in der Lehrausbildung, Menschen mit Behinderung, AsylantInnen, die Chancengleichheit von Frauen und Männern sowie lebenslanges Lernen sollen durch die Projekte mit insgesamt acht Millionen Euro gefördert werden.

"WoMen", "Aqua", "Bildungswegweiser", "Job-Shop" und "Mensch im Mittelpunkt"

"WoMen" wurde das Projekt genannt, durch das die Chancengleichheit von Frauen und Männern am Tiroler Arbeitsmarkt - vor allem in Berufen der Informations- und Kommunikationstechnologie- gefördert werden soll. Bei "Aqua" handelt es sich um Projekte zur Unterstützung benachteiligter Jugendlicher während der Lehrausbildung. "Bildungswegweiser" will unter anderem Weiterbildung und Höherqualifizierung von gering qualifizierten, bildungsfernen Arbeitnehmern fördern. Ziel von "Job-Shop" ist es, AsylwerberInnen bei der Integration in den Tiroler Arbeitsmarkt bzw. bei der Reintegration in das Heimatland zu unterstützen. "Mensch im Mittelpunkt" will die berufliche Integration von Menschen mit Behinderung verbessern.

"Entwicklungspartnerschaften"

Bei "EQUAL" handelt es sich um ein EU-weites Programm. Die Gelder für vier der Projekte stammen jeweils zur Hälfte aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds und des Bundesministeriums für Wirtschaft und Arbeit. Beim Projekt "Mensch im Mittelpunkt" zur beruflichen Integration von Menschen mit Behinderung sei auch das Land Tirol mit 25 Prozent finanziell beteiligt, erklärte LHStv. Ferdinand Eberle (V) am Donnerstag bei einer Pressekonferenz. Jedes der Projekte wird von einer so genannten "Entwicklungspartnerschaft" getragen. Darin sind das Land Tirol, die Sozialpartner, Bildungseinrichtungen, Sozialvereine, Beratungsstellen und das Arbeitsmarktservice (AMS) Tirol vertreten.

Insgesamt sollen bei den voraussichtlich bis 2005 fertig gestellten Projekten etwa 300 bis 400 Leute betreut werden. Da es sich um innovative Projekte handle, müsse zunächst auch relativ viel Geld in die Projektentwicklung fließen. "Der relativ hohe Aufwand" sei aber gerechtfertigt, wenn die ProjektteilnehmerInnen dadurch die Chance haben, auf Dauer am Arbeitsmarkt unterzukommen, sagte Eberle. (APA)