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Der "Fluch des Pharaos" ist eine Legende.

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London - Eine australische Studie hat den vermeintlichen "Fluch des Pharaos" in Luft aufgelöst. Die Öffnung des Grabes von Tut-ench-Amun habe das Leben der daran beteiligten Menschen nicht wesentlich verkürzt, schreibt der australische Mediziner Mark Nelson im "British Medical Journal" (Bd. 325, S. 1482) vom Samstag.

Der Forscher der Monash University in Prahran hatte die Lebensdaten von 25 Menschen aus dem Westen, die direkt bei der Graböffnung dabei waren, mit elf verglichen, die sich zu dieser Zeit an einem anderen Ort in Ägypten aufhielten. Diejenigen direkt an der Grabkammer erreichten im Durchschnitt ein Alter von 70 Jahren. Die anderen wurden 75 Jahre alt. Daraus lasse sich kein statistischer Zusammenhang zwischen Graböffnung und Tod ableiten, schreibt Nelson.

Die Erfinderin des Fluchs

Als Erfinderin des "Fluchs des Pharao" gilt die Schriftstellerin Jane Loudon Webb. Sie sah 1821 in London eine Show, bei der ägyptische Mumien ausgewickelt wurden und schrieb danach das Science-Fiction-Buch "Die Mumie". Das Motiv wurde von zahlreichen anderen Autoren aufgegriffen.

Nach der Öffnung des Grabes von Tut-ench-Amun 1923 warnte die Autorin Mary Mackay alias Marie Corelli vor schlimmsten Strafen. Als der Finanzier der Graböffnung, Lord Carnarvon, nur zwei Wochen später starb, beherrschte der "Fluch des Pharao" weltweit die Schlagzeilen. In Wahrheit starben jedoch nur sechs der Anwesenden innerhalb der nächsten zehn Jahre. Die später nachgewiesenen giftigen Pilze sind nach Meinung einiger Wissenschafter erst bei der falschen Lagerung der Mumien in Europa entstanden. (APA/dpa)