Gimme Speed!

bild: carrera

Salzburg - Traditionelle Spielsachen liegen heuer beim Christkind - oder seinen Vertretern - im Trend. Beim Salzburger Spielwarenspezialisten Stadlbauer Marketing + Vertrieb GmbH erwiesen sich "Klassiker" wie die Carrera-Rennbahn oder Playmobil als Verkaufsschlager. Geschäftsführer Dieter Stadlbauer beziffert den Umsatz seines Unternehmens im Gespräch mit der APA mit über 100 Mio. Euro und rechnet für 2002 mit einem Plus von fünf Prozent.

Für das kommende Jahr prognostiziert Stadlbauer ein Wachstum von zehn Prozent. Der Spielwarenspezialist, der sich früher auf den österreichischen Markt konzentrierte, hat vor 13 Jahren konsequent mit einer Internationalisierung begonnen. Mittlerweile werden 60 Prozent des Umsatzes im Ausland erzielt, erklärt Stadlbauer. Vertriebs-Töchter gibt es neben Österreich auch in Deutschland, der Schweiz, in den Benelux-Staaten sowie in Osteuropa. Vor zehn Jahren wurde eine Tochtergesellschaft in Hongkong gegründet.

Als ein Zugpferd hat sich 2002 Carrera erwiesen. Stadlbauer hat den traditionsreichen Hersteller von Autorennbahnen 1999 übernommen und viel in Forschung und Entwicklung investiert. "Carrera ist heuer im deutschsprachigen Raum einer der großen Gewinner im Weihnachtsgeschäft", freut sich Stadlbauer. Dabei ist Stadlbauer - mit Nintendo einer der wichtigsten Anbieter von Videospielen - erstmals auch unter die Software-Produzenten gegangen: ein Carrera-Spiel am Gameboy wurde entwickelt. Ab 2003 will Stadlbauer mit diesem Produkt auch in den Export gehen. Großes Interesse gebe es dabei aus den USA und Japan.

Rund ein Drittel des Umsatzes erzielt Stadlbauer mit dem Vertrieb von Nintendo-Produkten. Ein weiteres Drittel geht auf Spielwaren, die Stadlbauer - wie die Carrera-Rennbahn - selbst herstellt. Und ein weiteres Drittel steuern so genannte Distributor-Produkte wie Nico, Tommy oder Playmobil zum Umsatz bei. Dabei hat sich der Klassiker Playmobil heuer als Verkaufshit erwiesen. "Wir konnten einen Umsatzrekord erzielen", erklärte Stadlbauer.

Das Unternehmen mit der Firmenzentrale in Salzburg beschäftigt rund 200 Mitarbeiter, etwa die Hälfte davon in Österreich. Ein weiteres Standbein von Stadlbauer ist der Vertrieb von Uhren der Marke Casio. Auch in diesem Segment sei man 2002 erfolgreich gewesen, sagte Stadlbauer. Ab dem Frühjahr 2003 setzt Stadlbauer im Uhren-Bereich zusätzlich auf ein Joint Venture mit der amerikanischen Timex-Gruppe. Der deutsche Markt soll mit Timex-Uhren erschlossen werden, kündigte Stadlbauer an. Dabei gibt es vor allem Produkte, die für Sportler interessant sind: Via Satellit können Geschwindigkeiten oder zurückgelegte Distanzen gemessen werden. (APA)