Die klirrende Kälte treibt in der Natur manchmal schöne, seltene "Blüten": Im Wiener Botanischen Garten entdeckte ich neulich eine späte Rose, überzogen von einem Eismantel. Diese gläserne Schutzschicht konservierte nicht nur die leuchtend dunkelrote Farbe der Blüte, sondern auch deren intensiven Kirschduft, wie sich im warmen Zimmer bald herausstellte.

Muss solche Schönheit denn vergänglich sein? Keineswegs, wie Wolfgang Horner aus Pressbaum mit seinen dreidimensionalen Naturblumeneinschlüssen beweist. Er gießt heimische Alpen- und Wiesenblumen, Rosen und Orchideen, aber auch Gräser, Pilze oder andere Wunschgegenstände einzeln oder kunstvoll arrangiert in Plexiglas ein - jedes ein Unikat.

Die Formenvielfalt seiner Kunstwerke hält sich aus technischen Gründen in überschaubaren Grenzen: Angeboten werden runde oder eckige Scheiben, Kugeln mit oder ohne Standfläche sowie Säulen - sie alle aber in unterschiedlichen Größen.

Nutzungsmöglichkeiten der dekorativen konservierten Naturschönheiten gibt's hingegen viele: Vom klassischen Briefbeschwerer über den Schmuckanhänger (runde oder ovale Mini-Scheibe) über das "Handschmeichler"-Kugerl bis hin zum originellen Türgriff sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt. (Marie-Therese Gudenus , DER STANDARD, Printausgabe vom 15.12.2002)